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Berlin: ...für Trophäen, z.B. den Goldenen Bär ... für Filmfreunde, z.B. Holger Wild

Die Wochen vor dem großen Filmfest drohte Berlin einmal mehr der eigenen Agonie zu verfallen. Die Ankündigung, dass der BurdaMedienpreis „Bambi“ womöglich in diesem Jahr nicht mehr in Berlin vergeben wird, weckte wieder Berlin-typische Zweifel.

Die Wochen vor dem großen Filmfest drohte Berlin einmal mehr der eigenen Agonie zu verfallen. Die Ankündigung, dass der BurdaMedienpreis „Bambi“ womöglich in diesem Jahr nicht mehr in Berlin vergeben wird, weckte wieder Berlin-typische Zweifel. Aber die Berlinale hat gezeigt: Die Stadt bietet einen hervorragenden Rahmen für die Superstars. Und auch die Kooperation klappt so gut, dass mühelos zwei glanzvolle Großereignisse in der Stadt parallel stattfinden können: Berlinale-Gala mit George Clooney am Potsdamer Platz und wenig später die Echo-Verleihung mit Robbie Williams im ICC – das hat in Deutschland bislang nur Berlin geschafft. Es zeigt: Die Rahmenbedingungen in der Stadt können so schlecht nicht sein und es zeigt auch, dass in kaum einer anderen Stadt die Aufmerksamkeit für die Stars so groß ist, wie in Berlin. Die Berlinale mit ihrem Starrummel hat den Glamour-Vorsprung der Stadt noch ein bisschen weiter ausgebaut. Zweifler sind besänftigt, andere Glamour-Veranstalter bestätigt, die an Berlin festhalten. Und es dürfte in den Chefetagen des Burda-Konzerns die Köpfe zum Rauchen bringen: Ist es eine gute Entscheidung, gerade jetzt den „Bambi“ wieder zu verlegen, zum Beispiel nach Baden-Baden? oew

Ein guter Jahrgang. Erlesene Kampfkunst, polnische Misanthropen, gleich zwei Filme, die „Anzug“ heißen. Gleich vier mit Tony Leung – aber das sind zwei Männer gleichen Namens. Burleske Blutorgien (ja, das gibt’s) aus Korea. Eine wunderschöne Gong Li. Komödien, Krimis, Melodramen, drei- bis viermal am Tag. Wie so viele, hat sich auch der Tagesspiegel-Redakteur Urlaub genommen, reist im Kino um die Welt. Der eine Tag, um den das Festival gekürzt wurde, fällt gar nicht auf. Schade nur, dass es die Kurzfilme diesmal in Sammelprogrammen gibt und nicht als Appetithäppchen vorm Hauptfilm. Und ein Jammer, was am Mittwoch im „Cinestar“ geschah: Wir sind mitten im Film, gerade haben Mann und Frau sich auf ein Spiel geeinigt: Wir spielen Liebespaar, mit allem. Verloren hat, wer sagt: Ich liebe Dich – und es meint. Peng! Das Bild erlischt. Der Projektor: hinüber, die Ersatzmaschine auch. Mit einer halben Geschichte werden wir fortgeschickt; unsere Berlinale hatte ihren ersten Skandal. Während sich die gastronomische Lage am Potsdamer Platz immer noch nicht geändert hat: Kein Ort, wo wir wirklich gern wären – üblicherweise. Nur mit all den anderen Filmfreunden und -fritzen war’s doch wieder nett. In den Pausen zwischendurch. how

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