zum Hauptinhalt
Über die Jahre wurde das Myfest in Kreuzberg immer größer.

© Fabrizio Bensch/Reuters

1. Mai in Kreuzberg: Myfest soll kleiner werden

Der Bezirk hat in einer Umfrage Anwohner nach ihren Wünschen für das zukünftige Myfest befragt. Erste Ergebnisse: kleiner, mehr Kiezbezug und Kinderprogramm.

Ein paar Nummern kleiner, mehr Kiezbezug, mehr Kinderprogramm – das sind nach der ersten Auswertung einer Umfrage die Wünsche der Anwohner für das künftige Myfest in Kreuzberg. Insgesamt 5000 Fragebogen hatte das Bezirksamt Mitte November verschickt, etwa ein Viertel war einen Monat später zurückgekommen, wie die Pressestelle mitteilte.

„Die Leute möchten ein anderes Fest, nicht mehr die extreme Partymeile“, hatte Monika Herrmann, grüne Bezirksbürgermeisterin von Friedrichshain-Kreuzberg, in der BVV-Sitzung Mitte Dezember die erste Auswertung zusammengefasst. Das könne der Ansatz für ein anderes Myfest werden, allerdings müsse dafür ein neues Konzept her. Die Umfrage soll jetzt weiter ausgewertet werden, die Entwicklung eines Konzepts steht noch aus.

Die Zeit beginnt knapp zu werden, in nicht mal mehr vier Monaten steht der 1. Mai und damit das Myfest wieder an. Seit 2003 findet jährlich an diesem Tag auf den Straßen um Kottbusser Tor, Heinrichplatz und Oranienstraße das Fest statt, das ursprünglich zur Befriedung des Kiezes, als Mittel gegen die an diesem Tag seit 1987 traditionelle Randale erfunden worden war.

Abgeschafft wird das Myfest wohl nicht

Mit so großem Erfolg, dass sich nun neue Probleme ergeben: Über die Jahre ist das Fest immer größer geworden, die Anwohner klagen über Müll- und Lärmbelästigung. Einig sind sich alle Beteiligten: So kann es nicht weitergehen, das Myfest muss erneuert werden. Einige Änderungen hat es bereits im Vorjahr gegeben: Das Festgelände wurde in den Görlitzer Park ausgeweitet. Aber grundsätzlich änderte das noch nichts, und so verschickte das Bezirksamt die Fragebogen, um die Wünsche der Anwohner zu ergründen.

Das Myfest ganz abzuschaffen, wie im Vorjahr auch überlegt worden war, scheint für die Senatsinnenverwaltung allerdings ausgeschlossen. Das hat der Abgeordneten Bernd Schlömer (FDP) aus der Antwort auf eine Anfrage erfahren. „Unklar bleibt jedoch, wie sich der Bezirk nun entscheiden wird“, sagt Schlömer und rät zu einer einvernehmlichen Lösung.

Schließlich sollen am 1. Mai Krawalle verhindert werden. Und das Fest habe erheblich zur Befriedung beigetragen. 215.000 Euro aus dem Landeshaushalt wurden dem Bezirk bisher für die Gewaltprävention am 1. Mai zur Verfügung gestellt.

Zwölf Newsletter, zwölf Bezirke: Unsere Leute-Newsletter aus allen Berliner Bezirken können Sie hier kostenlos bestellen: leute.tagesspiegel.de

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false