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1. Mai: Polizeipräsident setzt auf Deeskalation

Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch rechnet 2007 mit einem weitgehend gewaltfreien 1. Mai in Kreuzberg. Die Deeskalationsstrategie der vergangenen Jahre habe sich bewährt.

Berlin - Er sei fest überzeugt, dass die Demonstrationen und Veranstaltungen zum Tag der Arbeit ähnlich friedlich verlaufen wie in den vergangenen Jahren. Zum friedlichen Verlauf werde auch wieder das Myfest beitragen, das am 1. Mai im Kreuzberger Kiez veranstaltet wird, sagte Berlins oberster Polizist.

In diesem Jahr jähren sich zum 20. Mal die Mai-Krawalle von Kreuzberg. Während es in den 80ern und 90ern zu heftigen Straßenschlachten zwischen Jugendlichen und Polizei kam, blieb es in den Vorjahren relativ ruhig. Nach Glietschs Worten wird die Polizei in diesem Jahr "ohne Einschränkungen" an ihrem Konzept der Deeskalation und des konsequenten Einschreitens gegen Gewalt festhalten. Es gebe keinen Anlass, von dieser bewährten Einsatztaktik abzuweichen. Das Demonstrationsgeschehen in diesem Jahr bewege sich im "üblichen Rahmen". Auch gebe es bislang keine Hinweise darauf, dass die linksextreme Szene verstärkt zum 1. Mai mobilisiert oder die Situation eskalieren könnte.

Gleich viele Beamte wie in den Vorjahren

In der Walpurgisnacht und am 1. Mai werde die Polizei angemessen präsent sein, betonte Glietsch. Die Zahl der eingesetzten Beamten liege dabei ungefähr auf dem Niveau der Vorjahre. 2006 waren zum Tag der Arbeit über 5000 Beamte in Berlin im Einsatz. Beim möglichen Aufflammen von Krawallen würden die Einsatzkräfte "schnell und gezielt" gegen Gewalttäter vorgehen, kündigte der Polizeipräsident an. Ziel sei es, diese "beweissicher festzunehmen und in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft möglichst schnell einer Bestrafung zuzuführen". Der Polizeipräsident hob hervor, dass bereits im Vorfeld "alles nur mögliche getan wurde, um gewaltmindernd zu wirken". Beispielsweise sei die Präventionsarbeit in Kooperation mit Schulen und Migrantenorganisationen fortgesetzt worden. Zudem habe es Gefährderansprachen für mögliche Störer gegeben.

Das Anliegen linker Gruppen, die mit ihrer so genannten Revolutionären-1.Mai-Demonstration durch das Myfest-Areal über den Heinrichplatz ziehen wollen, lehnte Glietsch ab. Er teile die Auffassung der Myfest-Veranstalter, dass eine Demonstration und ein Bürgerfest zeitgleich nicht möglich seien. Die Veranstalter der Demonstration müssten daher auf eine andere Route ausweichen. (tso/ddp)

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