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Berlin: 10. Oktober 1979

Vor 25 Jahren berichteten wir über die Gesundheit von Ausländern in Berlin

Die gesundheitliche Lage von ausländischen Mitbürgern in Berlin ist erheblich schlechter als die der deutschen Bevölkerung. Wissenschaftler unterschiedlicher Fachrichtungen trugen dieses Problem am Beispiel türkischer Frauen und Kinder vor – rechtzeitig vor der Klausurtagung des Senats über Probleme bei der Eingliederung von Ausländern. Neben der sozialen Benachteiligung würden Sprachbarrieren die Inanspruchnahme von medizinischen Leistungen erschweren, erklärte Wilhelm Schrader, Sprecher der Arbeitsgruppe Strukturforschung im Gesundheitswesen. Hinzu komme die Angst vor dem Verlust des Arbeitsplatzes und – als Folge davon – vor der Ausweisung.

Brigitte Geißler von der Fachhochschule für Sozialarbeit betonte, daß Türken ein anderes Verständnis von Krankheit und Gesundheit mitbrächten und entsprechend andere „Bewältigungsformen“ gewöhnt seien. Ausländische Kinder sind häufiger und schwerer krank als ihre deutschen Altersgenossen. Als Ursachen wurden unzureichend ausgestattete und oft überbelegte Wohnungen genannt, der Zwang zur Umstellung der Ernährungsgewohnheiten und die geringe Impfung bei ausländischen Kindern.

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