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100. Geburtstag: "Das KaDeWe ist ein Star"

Das KaDeWe hat zur Eröffnung seiner 100-jährigen Jubiläumsfeierlichkeiten die Berliner zu Torte eingeladen. Der Regierende Bürgermeister schnitt den 6,50 Meter hohen und 1,3 Tonnen schweren Kuchen an.

Berlin - Wowereit fuhr mit KaDeWe-Chef Patrice Wagner per Hebebühne auf die entsprechende Höhe, um die Torte anzuschneiden. Nicht nur als Bürgermeister, sondern auch als "treuer Kunde" freue er sich über den Erfolg des KaDeWe, sagte Wowereit. Das Kaufhaus sei schon zu seiner Eröffnung 1907 stilgebend für andere gewesen. "Das KaDeWe ist ein Star und soll ein Star bleiben", fügte er hinzu.

Die Berliner und deren Gäste waren zahlreich erschienen, um den Geburtstag "ihres KaDeWe" zu feiern, das in der Hauptstadt als Institution gilt. Rund 5800 Stück Torte wurden den Gästen serviert. Seit acht Wochen hatten zehn Konditormeister an der Torte gebacken und 190 Kilogramm Butter, 35 Kilogramm Vanille und 189 Liter Eier verwendet. In der Dekoration, die Nachbildung des KaDeWe en miniature, stecken 800 Kilogramm Puderzucker und 350 Kilogramm Marzipan. Zu dem wurde mit 15 000 Gläsern Prosecco auf das Geburtstagskind angestoßen.

"Exklusivität und Aktualität"

Unter den Ehrengästen waren auch ehemalige Mitarbeiter des Hauses. Jürgen Krieger hat 50 Jahre Spielzeug für Kaufhäuser geordert - davon 30 Jahre für das KaDeWe. "Meine schönste Zeit als Einkäufer hatte ich hier", schwärmte der 71-Jährige. Die Jubiläumsfeier sei nun "die Krönung seines Berufslebens". Drei Jahrzehnte sei er von der Stechuhr am Hintereingang des Kaufhauses empfangen worden und "heute auf dem roten Teppich vom Direktor", sagte Krieger gerührt. Die Philosophie des Hauses sei stets "Exklusivität und Aktualität" gewesen, betonte er. Immer wieder seien neue Sortimente erschlossen worden. Hinzu sei ein exzellenter Service gekommen.

Höhepunkt der Jubiläumsfeierlichkeiten des KaDeWe wird eine Galanacht am 12. Oktober sein. Zuvor lädt das Kaufhaus am 21. April zu einer Party im Stil der 20er Jahre ein. Ein Buch zur Geschichte des Hauses wird Ende März vorgestellt. Darin beleuchten renommierte Autoren alle Abschnitte der wechselhaften Historie des Hauses.

"jott we de"

Drei Jahre lang wurde das KaDeWe vor seinem 100. Geburtstag geliftet. Nach und nach sind die Etagen neu gestaltet worden. Im Erdgeschoss können die Kunden jetzt über einen Luxusboulevard mit internationalen Marken wandeln.

Als Kommerzienrat Adolf Jahndorf Anfang des 20. Jahrhunderts am Wittenbergplatz das KaDeWe bauen wollte, belächelten ihn viele wegen des Standorts. Die Berliner meinten, es sei ein Wagnis "jott we de" (janz weit draußen) einen Warenpalast zu errichten. Der Tauentzien war damals eine stille Vorortstraße. Als der Einkaufstempel mit dem Namen Kaufhaus des Westens dann am 21. März 1907 eröffnet wurde, avancierte die Gegend schnell zu einem der vornehmsten Geschäftsreviere. Heute ist es das größte Kaufhaus auf dem europäischen Kontinent. (Von Marion Schierz, ddp)

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