zum Hauptinhalt

Berlin: 100. Marathon für Berlins Lauflegende

Unter den Läufern gab es gestern wieder nur Gewinner, einen Sieger, aber diesmal einen besonders erfolgreichen Starter. Bernd Hübner bestritt seinen 100.

Unter den Läufern gab es gestern wieder nur Gewinner, einen Sieger, aber diesmal einen besonders erfolgreichen Starter. Bernd Hübner bestritt seinen 100. Marathon. Die Berliner Lauflegende ist der einzige, der bei bisher allen 34 Berlin-Marathons am Start war. Nach 4:15:57 Stunden kam er gestern ins Ziel, und er wäre sicher noch schneller gewesen, wenn er nicht unterwegs einige Male für ein Interview angehalten und viele Schwätzchen gehalten hätte. „42 Kilometer Beifall“, habe er erlebt, und auch bei einem Weltrekord dabei zu sein, „ist für mich wirklich das Größte“.

Durchhaltevermögen hat ein Marathonläufer ohnehin, aber Hübner scheint davon zusätzlich eine stille Reserve zu besitzen. 2005 lief er beim Berlin-Marathon mit, obwohl er sich im Frühjahr zuvor einer Prostataoperation wegen einer Krebsdiagnose hatte unterziehen müssen. Im August vor dem Rennen riss ihm dann auch noch der Meniskus im Knie. Hübner kam trotzdem ins Ziel. In diesem Jahr hatte sich der 60-Jährige beim Skifahren verletzt, der Berlin-Marathon ist dennoch schon sein dritter in diesem Jahr.

Hübner läuft nie nur für sich alleine. Er trainiert gemeinsam mit anderen bei seinem Lauftreff jeden Sonntag entlang der Havel und leitet auch den Jubilee-Club, in dem jeder Mitglied werden kann, der mindestens zehn Mal am Berlin-Marathon teilgenommen hat. Etwa 1800 Mitglieder hat der Club und Hübner, der auch den Havellauf organisiert, ist das herausragende Mitglied. Von seiner Bestzeit 2:27:04 aus dem Jahr 1984 ist er inzwischen deutlich entfernt, doch Hübner läuft inzwischen ohnehin zuerst für Spaß und Geselligkeit. Friedhard Teuffel

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false