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Berlin: 125 Millionen in die Festung gesteckt Zum letzten Mal Geld für die Sanierung

Spandau. "Ich verstehe nicht, warum sich der größte Biergarten Berlins in Diedersdorf und nicht im Innenhof der Zitadelle befindet", sagte Peter Strieder.

Spandau. "Ich verstehe nicht, warum sich der größte Biergarten Berlins in Diedersdorf und nicht im Innenhof der Zitadelle befindet", sagte Peter Strieder. Während einer Besichtigungstour sprach sich der Stadtentwicklungssenator gestern für eine stärkere gastronomische Nutzung der Festung aus. "Hier müsste während der Sommermonate alles voller Tische und Stühle stehen".

In seltener Einmütigkeit hatten die Kreisvorstände von CDU und SPD den Senator eingeladen, um auf die dringende Fortsetzung der Sanierung des Bauwerks zu drängen. Am späten Nachmittag hatte sich dann auch noch der Hauptausschuss des Abgeordnetenhauses im Rahmen einer baupolitischen Rundfahrt angesagt. Auf Empfehlung der Senatsverwaltung hatte das Gremium für das laufende Jahr nur 30 000 Mark bewilligt. Rund vier Millionen Mark werden jedoch benötigt, um die Gewölbesäle in den italienischen Höfen fertigzustellen. Die insgesamt fünf Räume will der Bezirk für Empfänge, Tagungen sowie Bankette vermarkten und dem Land so Zusatzeinnahmen verschaffen. Obwohl an hotelähnliche Tarife gedacht ist, gibt es bereits zahlreiche Anfragen von Firmen und Institutionen.

"Das, was begonnen wurde, wird man auch zu Ende bringen müssen", ließ sich Peter Strieder überzeugen. Baudenkmäler seien für die Stadt so etwas wie Jahresringe an den Bäumen. Der Senator will sich jetzt für die Fertigstellung der italienischen Höfe und aus Sicht des Denkmalschutzes unabdingbarer Arbeiten einsetzen. Geprüft wird außerdem die Möglichkeit einer Kostenteilung zwischen Senat und Bezirk bei der auf rund eine Million Mark veranschlagten Restsanierung der Bastion Königin. Da in den vergangenen zehn Jahren bereits rund 125 Millionen DM auf der Zitadelle investiert worden, hätten dann aber erst einmal andere Projekte in Berlin Vorrang. Die Spandauer sollen sich "in zehn Jahren" wieder melden, sagte Strieder weiter.

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