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Berlin: 13. Juni 1953: Arbeiter fordern Rücktritt der Regierung KALENDERBLATT

Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hatte eine dramatische Vorgeschichte.

Der Volksaufstand in der DDR am 17. Juni 1953 hatte eine dramatische Vorgeschichte. Der Tagesspiegel schildert die Ereignisse des Juni 1953 in einem täglichen Kalenderblatt. Heute: der 13. Juni 1953.

Die BauarbeiterProteste an der Stalinallee geraten ins Blickfeld des sozialistischen Machtapparates: Die SED und der Gewerkschaftsbund FDGB schicken Agitatoren auf Baustellen, um das Aufbegehren zu unterdrücken. Doch sie können die Belegschaft nicht dazu bewegen, ihre Arbeit fortzusetzen. „Den Kapitalisten macht ihr Geschenke, uns beutet ihr aus“, so fasst ein Arbeiter seine Wut in Worte. Seine Meinung steht für viele: Die Arbeiter wollen den „Neuen Kurs“ des Politbüros nicht mitgehen. Der sieht zwar Erleichterungen für Bauern, Handwerker vor, beharrt aber auf den erhöhten Arbeitsnormen bei gleichen Löhnen. Mehrere Betriebsabteilungen in Gotha streiken. Währenddessen diskutiert das SED-Politbüro, wie die zahlreichen Maßnahmen des „Neuen Kurses“ praktisch umgesetzt werden können.

Der fürs Zentralkomitee erstellte Stimmungsbericht für den 13. Juni stellt „wachsende Kritik“ an Staat und Partei fest. Über eine Abteilungsversammlung aus der Matthias-Thesen-Werft Wismar wird folgendes berichtet: „Der Redner der Parteileitung wurde dort von Arbeitern durch Zwischenrufe unterbrochen. Der am meisten diskutierte Punkt war die Vertrauenswürdigkeit unserer Regierung. Arbeiter sprachen ihr Misstrauen aus. Es wurde die Forderung nach dem Rücktritt der Regierung und einer geheimen Neuwahl erhoben.“ Zudem heißt es, dass viele Menschen über eine „Regierungskrise“ und eine „Bankrott-Politik“ diskutieren würden.sto

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