zum Hauptinhalt

138 MENSCHEN STARBEN AN DER MAUER: Todesschüsse im Kanal

DIE TODESBILANZ Nach bisherigem Kenntnisstand sind an der Berliner Mauer von 1961 bis 1989 insgesamt 138 Menschen erschossen worden oder tödlich verunglückt. Unter den Opfern sind 98 DDR- Flüchtlinge sowie 30 Personen, die ohne Fluchtabsicht getötet wurden oder durch einen Unfall an der Mauer ums Leben kamen.

DIE TODESBILANZ

Nach bisherigem Kenntnisstand sind an der Berliner Mauer von 1961 bis 1989 insgesamt 138 Menschen erschossen worden oder tödlich verunglückt. Unter den Opfern sind 98 DDR- Flüchtlinge sowie 30 Personen, die ohne Fluchtabsicht getötet wurden oder durch einen Unfall an der Mauer ums Leben kamen. Außerdem führen die

Gedenkstätte Berliner Mauer
und das Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam in ihrer Bilanz noch acht DDR- Grenzsoldaten an, die von Flüchtenden oder Fluchthelfern erschossen wurden oder aus anderen Gründen am Grenzstreifen starben. Die offizielle Zahl der Mauertoten ist seit der Wende stetig gestiegen. Erst im Herbst 2013 entdeckten Historiker in Stasi-Unterlagen ein weiteres bislang unbekanntes Opfer: Hans-Joachim Zock. Er ertrank im November 1970 bei einem Fluchtversuch in der Spree. Zock war 30 Jahre alt.

DIE ERSTEN OPFER

Etwa die Hälfte aller Maueropfer starb in den ersten Jahren nach Abriegelung der Sektorengrenze. Danach wurden die Grenzanlagen derart perfektioniert, dass andere Fluchtwege an Bedeutung gewannen. Das erste Maueropfer war Ida Siekmann. Die damals 58-Jährige kam beim Sprung in die Freiheit ums Leben. Nachdem DDR- Grenzer die Haustür ihres direkt an der innerstädtischen Grenze stehenden Hauses in der Bernauer Straße zugenagelt hatten, versuchte sie mit einem Sprung aus dem dritten Stock zu fliehen. Der erste von Grenzsoldaten getötete Flüchtling war Günter Litfin. Elf Tage nach Beginn des Mauerbaus versuchte der damals 24-Jährige am 24. August 1961 im Humboldthafen über die Spree nach West- Berlin zu entkommen. Kurz bevor er das rettende Westufer erreichte, traf ihn eine Kugel am Kopf. Fünf Tage später töteten die Grenzer den 27-jährigen Roland Hoff. Er wurde bei Lichterfelde im Teltowkanal von einer MP-Salve getroffen.

TÖDLICHER IRRTUM

Immer wieder kam es auch durch Missverständnisse zu Todesfällen. 1962 wurde beispielsweise der 23-jährige Herbert Mende tödlich angeschossen, als er nachts im Grenzgebiet zu einem Bus rannte. Soldaten hielten ihn für einen Flüchtling. CS

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false