zum Hauptinhalt

Berlin: 15 000 Menschen bei Montagsdemo

In zwei Zügen durch Berlin – der Grüne Christian Ströbele war auch dabei

Die meisten Demonstranten entschieden sich, im Protestbündnis „Weg mit Hartz IV“ zur GrünenParteizentrale an der Invalidenstraße zu ziehen. Neben Gewerkschaftern waren die Globalisierungsgegner von Attac und etliche kleinere linke Gruppierungen auf der Strecke – die Polizei zählte insgesamt 12 000 Menschen.

Viele Gruppen nutzen den Demonstrationszug als politische Messe – der Ausstoß an revolutionären Werbeflyern und Info-Zeitungen war immens. PDS-Landeschef Stefan Liebich war mit Abstand der am besten angezogenen Demonstrant: Nadelstreifenanzug, Lederschuhe und helles Hemd. Vor ihm bildete sich eine kleine Gasse, damit die Fotografen zum Zuge kamen. Liebich lächelte verschämt. Einfach so mitzudemonstrieren ist einem Politpromi nicht vergönnt.

Unterwegs auch ein Grüppchen Jungsozialisten vom SPD-Kreis Mitte. Der Juso-Landesverband habe sich nicht zur Teilnahme durchringen können, sagt Juso-Mitglied Jan Flach. In den Parteigremien werde man als linker Sozialdemokrat nicht mehr gehört – also bleibe nur die Straße als Aktionsraum. Die Parteizentrale der Grünen wurde von einem großen Polizeikontingent abgeschirmt. Ein zweiter Protestzug unter dem Motto „Montags gegen 2010“ zog vor die SPD-Parteizentrale in der Wilhelmstraße. Unter den rund 3000 Demonstranten: der grüne Bundestagsabgeordnete Christian Ströbele. Die Veranstalter der beiden Demonstrationszüge gelten als zerstritten. „Weg mit Hartz IV“-Sprecher Sascha Kimpel wirft der Initiative „Montags gegen 2010“ vor, von der linksradikalen Partei MLPD unterwandert zu sein – mit der sich Ströbele nach eigenen Angaben aber nie gemein machen würde. „Da war auch kein einziges Plakat der MLPD zu sehen.“ loy

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false