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Das Jüdische Krankenhaus in Berlin - hier wurde eine Fliegerbombe gefunden.

© Nicola Kuhn

Update

15.000 müssen Sonntag Wohnung verlassen: Bombenentschärfung im Berliner Norden – Sperrkreis, Sammelstellen, Verkehr

Zur Entschärfung einer Fliegerbombe gilt in Mitte und Reinickendorf ein Sperrkreis. Wer nicht bei Freunden unterkommt, kann eine Notunterkunft aufsuchen.

Nach dem Fund einer Fliegerbombe auf dem Gelände des Jüdischen Krankenhauses in Berlin müssen Tausende Menschen aus den Bezirken Mitte und Reinickendorf am Sonntag ihre Wohnungen verlassen. Insgesamt 15.000 Menschen sind ab 6 Uhr morgens am Sonntag angehalten, eine Sperrzone im Umkreis von 500 Metern rund um den Fundort der Bombe in der Iranischen Straße zu räumen.

Die 250 Kilogramm schwere Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg war am 19. November auf dem Gelände des Jüdischen Krankenhauses im Ortsteil Gesundbrunnen gefunden worden. Die Vorbereitung auf die Entschärfung hatte nach Angaben der Stadt wegen des enormen logistischen Aufwands mehrere Wochen in Anspruch genommen.

Polizeibeamte werden nun ab dem frühen Sonntagmorgen die Gegend evakuieren, bevor die Bombe im Tagesverlauf entschärft werden soll. Auch das Jüdische Krankenhaus und ein Altersheim müssen geräumt werden, innerhalb der Sperrzone gilt dann Lebensgefahr.

Der öffentliche Nachverkehr mit U-Bahn und Straßenbahn in der Umgebung wird während der Arbeiten eingestellt, auf den Straßen wird mit starken Verkehrseinschränkungen gerechnet, insbesondere auf den Verkehrsachsen B96 (Reinickendorfer Straße) und Osloer Straße. Die S-Bahn ist laut Pressestelle nicht betroffen und fährt normal nach Plan. Details zum Verkehr von U-Bahn, Bus und Tram finden Sie weiter unten.

Sperrkreis, Notunterkünfte, Sammelpunkte

Betroffen sind alle Anwohner eines Gebiets, das im Norden von der Residenzstraße und der Reginhardstraße, im Osten von der Osloer Straße und der Drontheimer Staße, im Süden von der Reinickendorfer Straße und dem Nauener Platz und im Westen von der Seestraße und der Groninger Straße begrenzt wird.

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Wer kann, soll nach Angaben der Stadt am Wochenende bei Freunden oder Angehörigen unterkommen. Alle anderen können demnach in Unterkünften der Stadt Zuflucht suchen: Sie sollen sich bis spätestens 11.30 Uhr an Sammelpunkten rund um die Sperrzone einfinden, von dort fahren Shuttle-Busse zu den Unterkünften.

Dies sind die Sammelpunkte:

1. Osloer Straße 36-37, 13359 Berlin
2. Reinickendorfer Straße gegenüber 71-73, 13347 Berlin
3. Seestraße 80, 13347 Berlin

Haustiere sind nach den Angaben vom Dienstag nicht in den Unterkünften erlaubt. Für die Zeit der Evakuierung sollen wichtige persönliche Gegenstände wie Medikamente, Windeln und ähnliches für mindestens zwölf Stunden mitgenommen werden.

Eigene Unterkünfte für Menschen in Corona-Quarantäne

Die Stadt bittet außerdem alle Anwohner darum, Hinweise auf hilfsbedürftige Nachbarn an das Bezirksamt Mitte zu melden. Für Menschen, die an dem Coronavirus erkrankt sind oder die sich in Quarantäne befinden, sollen getrennte Unterkünfte bereitstehen.

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Die Bezirksämter Mitte und Reinickendorf haben eine Hotline für die Betroffenen eingerichtet. Sie ist vom 8. bis 11. Dezember von 9 bis 15 Uhr und am 12. Dezember von 7 bis 18 Uhr unter der Nummer: 030/9018 46660 oder per E-Mail unter bombenfund@ba-mitte.berlin.de erreichbar.

Verkehr: Bus, Straßenbahn, U-Bahn

Die BVG stellt ab Sonntagmorgen in dem betroffenen Gebiet den Nahverkehr mit Bus, Straßenbahn und U-Bahn ein. Das erfolgt teilweise gestaffelt. Die Verkehrsbetriebe haben die Planung am Freitag bekanntgegeben, weisen jedoch darauf hin, dass Änderungen jederzeit möglich seien, wenn dies aus Sicht der Polizei erforderlich sein sollte.

Bus:

  • Ab ca. 8 Uhr wird der Betrieb im Sperrkreis eingestellt. De Endhaltestelle am U-Bahnhof Osloer Straße wird geräumt.
  • Betroffen sind die Buslinien 125, 128, 150, 247 und 255. Sie werden umgeleitet, geteilt oder gekürzt.
  • Aktuelle Infos zu den geänderten Routen finden Fahrgäste am Sonntag aktuell auf bvg.de.

Straßenbahn:

  • Ab ca. 8 Uhr halten die Züge nicht mehr an den Haltestellen U Osloer Straße und Louise-Schröder-Platz.
  • Mit Beginn der Entschärfung wird der Betrieb zwischen Björnsonstraße und der Endhaltestelle Virchow-Klinikum ab ca. 11 Uhr eingestellt.
  • Betroffen sind die Linien M13 und 50.

U-Bahn:

  • Die U8 fährt ab ca. 8 Uhr ohne Halt am Bahnhof Osloer Straße durch.
  • Mit Beginn der Entschärfung wird der Betrieb der U8 im Sperrkreis eingestellt. Zwischen Gesundbrunnen und Paracelsusbad fahren dann keine Züge.
  • Die U9 endet für Fahrgäste ab ca. 8 Uhr am Bahnhof Leopoldplatz. Von dort fahren die Züge leer (ohne Halt am Bahnhof Nauener Platz) zum Endbahnhof Osloer Straße, kehren dort um und nehmen in Richtung Rathaus Steglitz Fahrgäste auf.
  • Der Bahnhof Nauener Platz wird ohne Halt durchfahren und ab 8 Uhr verschlossen.
  • Mit Beginn der Entschärfung wird der Betrieb der U9 zwischen Leopoldplatz und Osloer Straße ab ca. 11 Uhr eingestellt.

Das Ende der Einschränkungen hängt vom Verlauf des Tages und dem Zeitpunkt der Bombenentschärfung ab, der vorher nicht vorausgesagt werden kann. Erfahrungsgemäß dauert es auch nach Aufheben des Sperrkreises noch eine Weile, bis sich der Betrieb von Bus, Straßenbahn und U-Bahn wieder normalisiert hat. (Tsp, dpa)

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