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Das Impfzentrum in der "Arena" in Berlin-Treptow.

© Wolfgang Kumm/dpa

15 Prozent der Berliner hatten Corona-Erstimpfung: Impft Berlin schneller als der Bund Impfstoff liefert?

Fast sieben Prozent der Berliner haben beide Impfdosen erhalten. Die Stadt liegt damit bundesweit an der Spitze. Mit einer Knappheit rechnet der Senat nicht.

Nach Zahlen des zuständigen Robert-Koch Instituts (RKI) haben mindestens 15,1 Prozent der Berliner eine Erstimpfung gegen das Coronavirus erhalten, 6,9 Prozent sogar die zweite Dosis. Mit dieser Zahl der Vollgeimpften führt Berlin derzeit die deutsche Impfstatistik an.

Nur Sachsen liegt gleichauf mit der Hauptstadt, was damit zu tun hat, dass „besonders von Mutationen betroffene Bundesländer“ nach Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz vom 19. März größere Liefermengen bekommen haben.

Auch am Wochenende sollen wieder absehbar 25.000 Berliner eine Erstimpfung erhalten. Ärzte und Helfer in den Berliner Impfzentren haben nun aber die Sorge, dass die Präparate kommende Woche knapp werden könnten.

In Berlin organisiert das Deutsche Rote Kreuz (DRK) die Einsätze der beteiligten Hilfsorganisationen in den sechs Impfzentren. Auf Anfrage sagte DRK-Präsident Mario Czaja: „Berlin ist bundesweiter Impfmeister. Der Impfstoff reicht jedoch nur noch knapp bis zur nächsten Lieferung, es wird bis zum letzten Tropfen alles verimpft. Wir wünschen uns vom Bund noch größere Anstrengungen bei der Impfstoffbeschaffung.“

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Den RKI-Zahlen zufolge wurden in Berlin bis Donnerstag insgesamt 805.000 Corona-Impfdosen verbraucht – die Hauptstadt hat bislang knapp 850.000 Dosen geliefert bekommen. Weitere Chargen werden erwartet, im Senat wird jedenfalls nicht damit gerechnet, dass die Impfzentren bald keine Präparate mehr haben. Unabhängig davon beziehen die Ärzte in den Praxen ihre Impfdosen weitgehend über die Apotheken.

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Das Impftempo in Berlin beschleunigte sich, nachdem das RKI den Impfstoff von Astrazeneca nur noch für über 60-Jährige empfohlen hatte: Der Senat hatte 60- bis 70-Jährige auch ohne Vorerkrankungen ermutigt, sich impfen zu lassen. Der britisch-schwedische Impfstoff gilt trotz der Einschränkungen als leistungsstark.

Ab Mitte April soll auch das Mittel des US-Herstellers Johnson & Johnson in Deutschland zum Einsatz kommen. Wie die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) am Freitag bekanntgab, prüft sie einen möglichen Zusammenhang zwischen der Impfung mit dem Mittel und Thrombosefällen.

Insgesamt vier solcher Fälle wurden bisher gemeldet, einer verlief demnach tödlich. Im Fall von Astrazeneca prüft die EMA auch eine Verbindung mit dem Clarkson-Syndrom, einer seltenen systemischen Krankheit.

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