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Berlin-Mitte, 1965, der Alexanderplatz vor der Umgestaltung. Die Autos rollen hier an der Konferenzhalle und vor dem Haus des Lehrers im Kreis; links ist sogar noch der Alt-Bau-Bestand an der Karl-Marx-Allee zu sehen.

© Imago

150 Jahre Straßenbahn in Berlin: Torte für alle! BVG feiert am Alexanderplatz

Geburtstagsparty am Alex, Straßenbahn-Korso durch die Stadt. Und ein neues Buch gibt's auch - hier ist das Festprogramm.

Die BVG feiert den 150. Geburtstag der Straßenbahn mit einem umfangreichen Festprogramm.

FESTAKT: An diesem Montag, ab 11 Uhr, gibt es auf dem Alexanderplatz einen öffentlichen Festakt. Zu den Gratulanten gehören der Senator für Stadtentwicklung, Andreas Geisel, der Bezirksbürgermeister von Mitte, Christian Hanke, und der Autor Horst Bosetzky. Moderiert wird die Feier von Jörg Thadeusz. Ihre Kulisse bilden fünf Straßenbahnen, darunter ein Exemplar der ersten Generation der Berliner Pferdebahnwagen. Auch an eine riesige Geburtstagstorte ist gedacht.

TAGE DER OFFENEN TÜR: Am 27. Juni (11 – 17 Uhr) und 28. Juni (10 – 15 Uhr) gibt es auf dem Betriebshof Lichtenberg, Siegfriedstraße 30-45, Tage der offenen Tür. Besucher können sich selbst als Fahrer versuchen, sie erhalten Einblick in Werkstätten, Waschanlagen und die Leitstelle. Für die beiden Tage wurde eigens eine Ausstellung aufgebaut, zu sehen sind unter anderem historische Straßenbahnen, aber auch Busse.

KORSO: Am 28. Juni (14–16 Uhr) wird ein Korso durch Berlin rollen. Das älteste Fahrzeug wird eine Straßenbahn TW 10 von 1903 sein, das jüngste eine Flexity Berlin, Baujahr 2015. Die Strecke geht von der Siegfriedstraße über Frankfurter Allee, Landsberger Allee und Mollstraße zum Alexanderplatz und zurück.

150 Jahre, 390 Züge, 1000 Geschichten, 1 Kneipe und viele Forderungen nach neuen Strecken. Die Straßenbahn der BVG in Zahlen.

Das neue Buch zum Jubiläum der Straßenbahn

Irgendwann in den sechziger Jahren präsentierte sich der Tagesspiegel zwar weltoffen, verwehrte aber den Durchblick. Nun, das ist überspitzt ausgedrückt, aber zutreffend. Denn der Straßenbahnwagen, der damals durch West-Berlin kreiste, vorbei etwa am Zoo-Palast, war rundherum blickdicht verkleidet und wies neben dem vertrauten Zeitungskopf und dem Schriftzug „Berlins große Tageszeitung“ auch die Information auf, dass diese „von weltoffenem Format“ sei.

Klarer Fall: Ein Reklamewagen, wie sie die BVG in den fünfziger und sechziger Jahre einsetzte, um für neue Filme, den Sommerschlussverkauf oder eben den Tagesspiegel zu werben, übrigens ohne Fahrgäste. Eine längst vergangene, wohl auch vergessene Facette der Straßenbahngeschichte, die in dem bei Nicolai erschienenen Jubiläumsband zu „150 Jahre Straßenbahn“ aber wieder in Erinnerung gerufen wird.

Eine Fülle von Bildmaterial, historischem wie aktuellem, wird dort ausgebreitet, ergänzt um eine ausführliche und illustrierte Chronologie und Beiträge bekannter Autoren, Interviews sowie persönliche Erinnerungen. Der Fahrplan der ersten „Elektrischen“ auf heutigem Berliner Terrain ist beispielsweise faksimiliert abgedruckt: Ab 16. Mai 1881 ging es in Groß-Lichterfelde täglich zwischen der Haupt-Kadetten-Anstalt und dem Bahnhof Groß-Lichterfelde hin und her. Also, auf die heutige Zeit übertragen: zwischen dem Bundesarchiv in der Finckensteinallee und dem Bahnhof Lichterfelde-Ost.

Berliner Verkehrsbetriebe (Hg.), Harf Zimmermann, Hans Georg Hiller von Gaetringen: Die Bahn, die Berlin bewegt. 150 Jahre Straßenbahn. Nicolai-Verlag Berlin. 342 Seiten, 366 Abbildungen, 29,90 Euro

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