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Berlin: 150. Jubiläum: Die moderne Feuerwehr löscht auch auf der Love Parade

"Die Feuerwehr ist eine Behörde, die froh sein kann, wenn sie möglichst wenig zu tun hat", beschrieb Landesbranddirektor Albrecht Broemme seinen Berufsstand gestern zur Eröffnung der Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Berliner Berufsfeuerwehr. Am 16.

"Die Feuerwehr ist eine Behörde, die froh sein kann, wenn sie möglichst wenig zu tun hat", beschrieb Landesbranddirektor Albrecht Broemme seinen Berufsstand gestern zur Eröffnung der Jubiläumsfeierlichkeiten anlässlich des 150-jährigen Bestehens der Berliner Berufsfeuerwehr. Am 16. Januar 1851 wurde mit einem Erlass des Ministeriums des Inneren der Grundstein für die erste deutsche Berufsfeuerwehr gelegt. Schon am 1. Februar 1851 wurde dann der Oberspritzenkommissarius Carl Ludwig Scabell - nach ihm wurde die Scabellstraße in Wannsee benannt - zum ersten Königlichen Branddirektor ernannt und war damit ein beruflicher Ahn des heutigen Feuerwehrchefs Broemme.

Gestern eröffnete Broemme das Jubiläumsjahr im Feuerwehrmuseum an der Berliner Straße 16 in Tegel. Dort können Interessierte montags, dienstags, donnerstags und freitags von 9 - 14 Uhr, mittwochs von 16 - 19 Uhr und sonntags von 9 - 12 Uhr zum Eintrittspreis von 3 Mark (ermäßigt und Kinder ab sechs Jahren 1,50, Schulklassen haben freien Eintritt) einen Streifzug nicht nur durch die technische Entwicklung der Berliner Feuerwehr machen. Das Museum ist auch während der Langen Nacht der Museen am 27. Januar geöffnet und über die Museumsroute 9 erreichbar.

Aber bereits im 15. Jahrhundert, lange bevor die ersten hauptamtlichen Brandlöscher in den Dienst der Stadt gestellt wurden, existierten Anordnungen zur Verhütung von Bränden. Berlin erwarb die erste fahrbare Feuerspritze im Jahr 1674, im Jahre 1706 wurde das erste Spritzenhaus bezogen. Drei Jahre später kaufte die Stadt die erste Schlauchspritze. Mit der von dem Holländer Jan van der Heide entwickelten Spritze konnten die zu dieser Zeit noch aus Freiwilligen gebildeten Löschmannschaften nun auch mit großen Wassermengen einen Brand im Gebäudeinneren bekämpfen.

Mit Beginn der Hitlerdiktatur wurde die Feuerwehr der Polizei unterstellt und musste wie das Militär exerzieren. Während der Reichspogromnacht, als die Synagogen angesteckt wurden, musste die längst in Feuerlöschpolizei umbenannte Feuerwehr tatenlos zusehen. Im Krieg mussten die Beamten sogar eine Waffe tragen. Aber das ist Vergangenheit.

In die Zukunft geblickt plant die Feuerwehr zu ihrem 150. Jubiläum dieses Jahr unter anderem, mit einem eigenen Wagen auf Love-Parade vertreten zu sein. Wie es traditionelle Feuerwehraufgabe ist, sollen die erhitzten Raver-Gemüter mit einem dicken Wasserstrahl von diesem Wagen aus abgekühlt werden.

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