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Berlin: 2. Dezember 1977

Vor 25 Jahren berichteten wir: BERLINER CHRONIK Die wegen des Ansturms von Pakistanern eingerichtete zentrale Sozialhilfestelle für asylsuchende Ausländer wurde gestern am ersten Tag von mehr als einhundert Antragstellern aufgesucht. Die zentrale Stelle in der Puttkamerstraße soll die bezirklichen Sozialämter entlasten.

Vor 25 Jahren berichteten wir:

BERLINER CHRONIK

Die wegen des Ansturms von Pakistanern eingerichtete zentrale Sozialhilfestelle für asylsuchende Ausländer wurde gestern am ersten Tag von mehr als einhundert Antragstellern aufgesucht. Die zentrale Stelle in der Puttkamerstraße soll die bezirklichen Sozialämter entlasten. In Berlin halten sich zur Zeit über 7000 Ausländer auf, die Asyl begehren. Keiner hätte gemurrt über die Kürzung der Sozialhilfe, berichtete einer der aus allen Bezirken abgeordneten zwölf Mitarbeiter; statt 285 Mark im Monat gibt es für die Ausländer, die in Berlin sozusagen nur auf der Durchreise in andere Bundesländer sind, seit gestern nur noch 210 Mark plus Übernachtungsgeld. Die Polizisten am Eingang des Gebäudes berichteten, sie hätten gleich am ersten Tag einige mutmaßliche „Schlepper“ beobachtet, die ihren Landsleuten helfen und dann einen Teil von der Sozialhilfe verlangen. Diesen Schleppern und den „Asylsuchenden“ soll es nach Plänen des Sozialsenators bald schwerer gemacht werden: Er will in den Bezirken bestimmte Gebäude mieten und den Ausländern statt sieben Mark pro Nacht einen „Wohnschein“ aushändigen und, um ihnen möglichst wenig Bargeld in die Hand zu geben, sie mit einem fahrbaren Mittagstisch versorgen.

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