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Berlin: 2. Spandauer Skate Night: Das Rollkommando kommt in Uniform

Während Skater-Demonstrationen zunehmend untersagt werden, will Spandau für die rollende Bewegung ein Zeichen setzen. Nach dem Vorjahreserfolg werden am 30.

Während Skater-Demonstrationen zunehmend untersagt werden, will Spandau für die rollende Bewegung ein Zeichen setzen. Nach dem Vorjahreserfolg werden am 30. August weit mehr als die damals 5000 Teilnehmer bei der 2. Spandauer Skate Night erwartet, bei der Anfänger ebenso wie Profis auf eine vier bis zwölf Kilometer lange Strecke gehen können. Weil das Demonstrationsrecht nicht "verwässert" werden soll und man es mit einer Trendsportart zu tun habe, sei die Großveranstaltung bewusst als Sport-Event angemeldet worden, sagte der zuständige Stadtrat Gerhard Hanke (CDU).

Die Gesamtkosten von rund 30 000 Mark kann der Bezirk nur mit Hilfe von Sponsoren aufbringen. Dafür soll Spandau an diesem Tag zum Mekka für alle Skate-Fans werden. Bereits ab 15 Uhr gibt es am 30. August auf dem Parkplatz vor dem Brauhaus am Oranienburger Tor ein Rahmenprogramm mit Rap und Breakdance, Sicherheitstraining, Skater-Verleih und einer Fun-Box mit diversen Rampen zum Warmlaufen. Der Startschuss für die auf elf Kilometer verlängerte Strecke fällt dann um 21 Uhr, um den Verkehr so wenig wie möglich zu behindern, so Sportamtsleiterin Mandy Liesegang.

Die erste Etappe geht über Falkenseer Platz, -Damm und -Chaussee bis zur Frankenwaldstraße und wieder zurück. Wer dann noch nicht genug hat, kann zu zwei Runden über die Straße Am Juliusturm bis zum Wendepunkt am Ferdinand-Friedensburg-Platz rollen. Während der Durchfahrt ist jeweils mit kurzzeitigen Straßensperrungen zu rechnen. Bis 23 Uhr soll die Veranstaltung beendet sein. Die 50 Streckenposten stellt wieder das Kladower Jägerbataillon der Bundeswehr. Es haben sich weit mehr Freiwillige gemeldet, als benötigt werden, sagte Oberleutnant Marco Miete. Auch auf Skates wollen sich einige Uniformträger als aktive Teilnehmer versuchen.

Eine für den kommenden Sonntag von den Spandauer Jusos beantragte Skater-Demo auf dem Hohenzollernring ist nicht genehmigt worden. Die Spandauer FDP hat sich dafür ausgesprochen, den neun Kilometer langen, ehemaligen Grenzweg zwischen Radelandstraße und Bürgerablage zum Skater-Kurs auszuweisen. Der Präsident des Landessportbundes, Peter Hanisch, hat unterdessen vorgeschlagen, Inline-Bahnen neben den Fußwegen im Tiergarten zu bauen. In Brandenburg gebe es bereits über 160 Kilometer solcher Pisten an den Waldrändern. Auch in Berlin werden die Skater als eine sich explosionsartig entwickelnde Sportart eingestuft. "Als bloßes Fortbewegungsmittel spielen die Rolluntersetzer eine untergeordnete Rolle", sagte Hanisch. Zuvor hatte Stadtentwicklungssenator Peter Strieder angekündigt, die vorhandenen Skater-Strecken Blücherplatz, General-Pape-Straße und Hohenschönhauser Straße um drei Kurse in Mitte (Neues Ufer, Dohnagestell und Nordufer) zu ergänzen.

In Spandau denkt man daran, in den kommenden Jahren das Programm weiter auszubauen. So kann sich Stadtrat Hanke vorstellen, verstärkt auch prominente Skater anzulocken, hält ein "Profi-Wettrennen rund um den Falkenseer Platz" nicht für ausgeschlossen. Dies hänge allerdings davon ab, in welchem Umfang der Bezirk auch weiterhin finanzkräftige Unterstützung findet, denn aus dem eigenen Haushalt lassen sich solche Events schon lange nicht mehr bewerkstelligen. Doch vielleicht, so hofft der Kommunalpolitiker, findet sich dann ein privater Veranstalter, der es schafft, die Skater-Night kostendeckend zu organisieren.

Rainer W. During

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