zum Hauptinhalt

Berlin: 2006 fängt billig an

Nach flauem Weihnachtsgeschäft setzt Berlins Einzelhandel auf Preisnachlässe

Echte Geizkragen lassen sich von Schnee und Matsch nicht aufhalten: In Kleidungsläden wie Mango oder H&M stehen sie um große Tische und wühlen sich durch Kleiderhaufen wie auf einem orientalischen Basar. Grelle „Sale“-Schilder, wohin man auch blickt: In Berlin jagt ein Sonderangebot das nächste. Viele Geschäfte haben gleich nach Weihnachten die Preise ihrer Waren reduziert und locken mit Sonderaktionen. Seit zwei Jahren können die Läden frei entscheiden, wann sie mit den Preisen runtergehen. Der bundesweite Winterschlussverkauf beginnt am 23. Januar. In Berlin wollen nach Auskunft des Handelsverbandes Berlin-Brandenburg etwa zwei Drittel der Geschäfte dann nochmals die Preise senken.

Vor Weihnachten ging in Berlin weniger über die Ladentische als erhofft: „Kurz vor dem Fest ist das Geschäft noch mal abgeflaut“, sagt Klaus Fischer, Referent beim Handelsverband. Zwar traten sich die Kunden auf die Füße, in die Kassen floss dennoch nicht mehr: Etwa drei Prozent weniger Umsatz als im Vorjahr verzeichneten die Berliner Einzelhändler.

Jetzt setzen sie auf Sonderaktionen. Im KaDeWe werden preiswerte Mützen und Schals verkauft, C&A bietet günstige Jacketts, und Media Markt pries DVD-Player für 19 Euro an – doch manche Sonderaktion wird zum Wettlauf, schon vor Ladenschluss waren die Geräte ausverkauft. Media Markt-Sprecher Bernhard Taubenberger weist Vorwürfe zurück: Es habe genauso viele Geräte gegeben wie bei vergangenen Aktionen. Vor Ende des Monats sollen die DVD-Player wieder erhältlich sein.

Die ersten Januartage sind traditionell starke Verkaufswochen. Aber nur große Häuser wie das KaDeWe oder Trendläden in Mitte zeigen sich zufrieden. Fachgeschäfte und mittelgroße Läden hoffen weiter auf die Kunden, die nach den Feiertagen Geldgeschenke ausgeben und Gutscheine einlösen.

Anne-Dore Krohn

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false