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Berlin: 24-jähriger Retter erstickte in brennendem Seniorenwohnheim Der Mann eilte in der Nacht einem Rentner zu Hilfe

Ein 24-jähriger Mann starb, weil er einen Rentner in einem brennenden Seniorenheim in Köpenick retten wollte. Er erstickte qualvoll im Aufzug.

Ein 24-jähriger Mann starb, weil er einen Rentner in einem brennenden Seniorenheim in Köpenick retten wollte. Er erstickte qualvoll im Aufzug. Vier Bewohner des Heims wurden verletzt.

Aus noch ungeklärter Ursache brach am Sonnabend früh gegen 1 Uhr in dem Zimmer eines 92-jährigen Heimbewohners an der Charlottenstraße 17 c Feuer aus. Der 24-Jährige, der von der Arbeit nach Hause kam, hörte die Hilfeschreie des Mannes, der auf seinen Balkon im dritten Stockwerk geflohen war. Hinter ihm schlugen bereits die Flammen aus dem Zimmer.

Der Passant zögerte keinen Augenblick: Er benachrichtigte die Feuerwehr, dann drang er in das sechsgeschossige Altenwohnheim ein. Um möglichst schnell Hilfe leisten zu können, sprang er in den Fahrstuhl und fuhr in den dritten Stock. Was dann dort passierte, lässt sich möglicherweise nie mehr klären. Feuerwehrbeamte fanden die Leiche des 24-Jährigen am Fahrstuhl, nur etwa zehn Meter von der brennenden Wohnung entfernt.

Gestern wurde vermutet, dass der Helfer vom Qualm im Treppenhaus überrascht wurde, als sich die Fahrstuhltür öffnete, und er zusammenbrach. Möglicherweise sei es ihm nicht mehr gelungen, die Fahrstuhltür zu schließen und zurück ins Erdgeschoss zu fahren – vielleicht habe die Tür auch nicht mehr geschlossen, weil die Lichtschranken durch den Rauch permanent aktiviert waren, vermutete ein Feuerwehrbeamter.

Gestern Mittag waren Kriminalbeamte noch mit der Spurensuche in dem Appartement befasst, Handwerker ersetzten die Türen, die die Feuerwehr in der Nacht, als sie 27 Heimbewohner in Sicherheit brachte, einschlugen. Außer dem 92-Jährigen, der neben einer Rauchvergiftung schwere Verbrennungen erlitt, kamen drei weitere Heimbewohner mit Rauchvergiftungen ins Krankenhaus.

Überall im Haus roch es gestern nach Rauch, der Ruß an Decken und Wänden im dritten Stockwerk ließ kaum das Licht der nur oberflächlich abgewischten Deckenlampen durchdringen. Im Speisesaal im Erdgeschoss war das nächtliche Ereignis Hauptgesprächsthema. Auch hier gab es nur Vermutungen über die Brandursache.

Vielleicht sei der Rentner, der hin und wieder eine Zigarre rauchte, dabei eingeschlafen. Das Feuer könne auch durch die Kochplatte ausgelöst worden sein. Er habe eine Elektrokochplatte in dem Appartement gehabt und sich gerne eine Mahlzeit gekocht, sagte eine Mitarbeiterin der Volkssolidarität. Ob der Rentner dies häufiger zu vorgerückter nächtlicher Stunde tat, wusste sie allerdings nicht. weso

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