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Berlin: 25 000 Euro für Aurora

Auktion zugunsten von Feuchtwangers Villa im Roten Rathaus

Am Anfang war der Feueralarm. Jedenfalls klang das im Säulensaal des Roten Rathauses so, was am Freitagabend als musikalisches Happening zur Einstimmung der Gäste gedacht war. Es folgte die Lesung eines Textes von Bertolt Brecht sowie ein Schlagzeugsolo, im Zuge dessen ein junger Mann seine Becken und TomToms verprügelte, als wünschte er sie oder wenigstens sich selbst an einen anderen Ort.

Und warum das Ganze? Die Senatskanzlei braucht Geld für die Villa Aurora, das frühere Wohnhaus Lion Feuchtwangers im kalifornischen Pacific Palisades. Ein Haus, in dem man den großen Geist der deutschen Exilliteratur spürte, wie der Chef der Senatskanzlei, André Schmitz in seiner Begrüßungsrede sagte. Schließlich trafen sich dort Geistesgrößen wie Thomas Mann, Albert Einstein und Bertolt Brecht. Heute vergibt der Senat Stipendien in Form dreimonatiger Aufenthalte in der Villa an junge Künstler. Um das bezahlen zu können, wurden mehr als 50 Kunstwerke ehemaliger Stipendiaten, aber auch Gaben privater Spender, versteigert. Eine farbige Kopie des Drehbuchs von „Good Bye, Lenin!“ ging für 380 Euro weg, ein signierter Taktstock des Dirigenten Zubin Mehta für 450 Euro und ein Siebdruck von Veronika Kellndorfer als wertvollstes Objekt für 2000 Euro. Am Ende kamen 25000 Euro zusammen. Das sind zwar 10 000 Euro weniger als erwartet. Aber trotzdem waren die Initiatoren zufrieden. mhi

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