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Berlin: 25. März 1981

Vor 25 Jahren berichteten wir über Mängel in der Berliner Herzchirurgie

„Unter den derzeitigen Bedingungen ist die Herzchirurgie am Klinikum Charlottenburg am Ende“, erklärte gestern Professor Bücherl, der die chirurgische Klinik des Universitäts-Krankenhauses leitet und gegen die äußeren Bedingungen protestierte, unter denen die Patienten dort versorgt werden müssen. Knapp 500 Eingriffe am offenen Herzen sind im vergangenen Jahr im Westend erforderlich gewesen. Aber die apparative Ausstattung der Klinik entspricht den Anforderungen nicht, die nach Bücherls Ansicht unter diesen Umständen gestellt werden müßten. Von den beiden Herz-Lungen-Maschinen, die für die Operationen zur Verfügung stehen, ist eine geborgt und kann jederzeit zurückgefordert werden. Die andere ist dem Klinikum ursprünglich gar nicht für die Patientenversorgung überlassen worden, sondern für Forschungsarbeiten; und aus Forschungsmitteln ist sie auch bezahlt worden. Ihr derzeitiger Einsatz verhindert nun wiederum die experimentelle Entwicklung zugunsten der praktischen Herzchirurgie, meint Professor Bücherl. Wenn das aber das einzige Problem des Klinik-Chefs wäre, hätte er sich nicht an die Öffentlichkeit gewandt, das machte der Chirurg klar.

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