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Berlin: 26 Kinder in Babyklappen abgegeben

Der kleine Moritz hatte Glück, dass ihn ein Passant Ende Januar in einem Buswartehäuschen fand und er schnell in die Obhut von Behörden kam. Seitdem lebt das Findelkind bei einer Pflegefamilie.

Der kleine Moritz hatte Glück, dass ihn ein Passant Ende Januar in einem Buswartehäuschen fand und er schnell in die Obhut von Behörden kam. Seitdem lebt das Findelkind bei einer Pflegefamilie. In Berlin hat die Kripo immer wieder mit Fällen zu tun, in denen Babys ausgesetzt werden, obwohl es vier Babyklappen gibt. Werbung für die anonyme Abgabe darf nicht gemacht werden, doch soll man darüber besser informieren? Gesundheitssenatorin Katrin Lompscher (Linkspartei) wies gestern im Gesundheitsausschuss darauf hin, dass über die Babyklappen bei den Beratungsstellen „ergänzend“ informiert werde. Es gibt in Berlin vier Babyklappen in St. Joseph in Tempelhof, im Spandauer Waldkrankenhaus, im Klinikum Neukölln und in Waldfriede in Zehlendorf. Seit 2001 wurden dort 26 Babys abgegeben. Weitere 16 Kinder wurden in anderen Krankenhäusern in Berlin anonym geboren und dort zurückgelassen. Babyklappen-Kritiker wie die Professorin Christine Swientek sagen, Babyklappen könnten dazu führen, sich ungewollter Kinder schnell zu entledigen. „So werden Findelkinder gemacht.“ Gabriele Stangl, Pastorin in Waldfriede, hielt dagegen, dass Babyklappen die letzte Möglichkeit für Frauen in Not seien. Findelkinder mache nicht die Babyklappe. „Die gibt es leider sowieso“, sagte sie. Die Diskussion darüber, wie noch besser über Hilfsangebote informiert werden kann, geht weiter. sib

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