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Berlin: 27. Dezember 1980

Vor 25 Jahren lobten wir die einfallsreiche neue Olympische Brücke

Die vor 45 Jahren, ein Jahr vor den Olympischen Spielen in Berlin, erbaute Olympische Brücke ist jetzt in dreijähriger Bauzeit durch einen technisch zeitgemäßen Neubau ersetzt worden. Sie führt im Verlauf der Olympischen Straße (die früher einmal Schwarzburgallee hieß) auf den Olympischen Platz und damit auf das Olympiastadion zu. Das Berliner Brückenbauamt ist bei dem Neubau endlich einmal von seiner jahrzehntelangen Praxis abgewichen. An Stelle der gewohnten, einfallslosen Einheits-Stabgeländer ist hier der Versuch gemacht worden, mit Hilfe eines Künstlers die Brücke zu dem zu machen, was gute Brückenbauten in vergangenen Zeiten immer gewesen sind: Markierungszeichen und Bedeutungsträger. Dem mag entgegenstehen, daß Straßenbrücken nach heute gängiger Vorstellung kein Engpaß sein dürfen; sie sollen, wie Straßen, einen „flüssigen“ Verkehrsablauf ermöglichen. Um so wichtiger aber wird gerade deswegen – wieder – die augenfällige Hervorhebung der Brückenfunktion durch signalhaft wirkende künstlerische Behandlung des für den Straßenbenutzer sichtbaren Teiles der Brücke. Das ist lange genug vernachlässigt worden.

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