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Tempelhof

© dpa

300 Sportflieger in Tempelhof: "Mit einer Träne im Cockpit"

Das Bild erinnerte an gute Zeiten. Hintereinander aufgereiht flogen die Maschinen am Samstag Tempelhof an, wie zur Parade aufgestellt standen sie vor den Hangars: ein Geschwader von über 300 Sportflugzeugen aus ganz Deutschland. Es war eine letzte große Demonstration derjenigen, die Berlins City-Airport besonders vermissen werden.

„Das ist ein Abschied mit einer Träne im Cockpit“, sagt die Privatpilotin Andrea Riekemann aus Bremen. Gemeinsam mit ihrem Mann steuerte sie ihren CessnaOldtimer von 1952 zum „Fly in“ nach Tempelhof. Mit diesem Sternflug wollten die Teilnehmer noch einmal für den Stadtflughafen werben, obwohl den meisten klar ist, dass es nach dem gescheiterten Volksentscheid nichts zu retten gibt.

Aber wenigstens den letzten Anflug über dem Häusermeer Berlins konnten sie genießen. „Einfach gigantisch“, schwärmte Falk Erik aus Frankfurt am Main. Schon der Anblick von Potsdam mit den Havelseen, auf denen hunderte weiße Segel in Bewegung waren, hatte ihn fasziniert. Am Freitag war er mit Co-Pilot Stefan Gerberding gestartet und erst zur Nordseeinsel Juist geflogen. Von dort nahmen sie Kurs auf Tempelhof.

Der Sternflug ist eine Initiative des IT-Experten und Sportpiloten Sundus Rifaat aus Frankfurt am Main. 2007 organisierte er erstmals das Fliegertreffen in Tempelhof gemeinsam mit der Interessengemeinschaft Berlin-Tempelhof. Am liebsten hätte er die diesjährige Pro-Tempelhof-Demo über Berlin noch vor dem Volksentscheid veranstaltet, aber das war nicht möglich. Gestern konnten die Piloten an Stadtrundfahrten teilnehmen, wurden durch den Flughafen geführt und trafen sich abends im Airport-Restaurant. Heute rollen die meisten wieder zur Startbahn – letzter Abflug Tempelhof. (CS)

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