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Berlin: 4. Juni 1980

Vor 25 Jahren gab es Streit um geplante Schießkeller in Tegel und Moabit

In den Haftanstalten Moabit und Tegel oder in deren Nähe sollen Schießkeller gebaut werde, um den Vollzugsbediensteten zeitraubende Wege zu ihren Übungsstätten zu ersparen. Die Pläne sind bei einem Teil der Vollzugsbediensteten und der Sozialbarbeiter auf scharfe Ablehnung gestoßen. Einer Verlautbarung der Gewerkschaft Öffentliche Dienste, Transport und Verkehr (ÖTV) zufolge fürchten die Beamten, daß eine Betonung der Waffenausbildung ihrem Ansehen als Betreuer schaden würde. Außerdem stelle die Lagerung und der Transport von Waffen innerhalb der Anstalt eine Gefahr dar. Justizsenator Meyer erklärte gegenüber dem Tagesspiegel, daß die Planung noch nicht konkret sei. Die Ausbildung der Beamten an Waffen sei für die Sicherung der Gefängnisse notwendig, an eine Verstärkung der Übungen sei jedoch nicht gedacht. Auf Grund der weiten Wege, die die Beamten zu den derzeitigen Übungsstätten bei der Polizei zurücklegen müßten, seien im vergangenen Jahr über 300 Dienststunden angefallen, die für die Arbeit im Vollzug fehlten. Meyer betonte, daß die Räume auf jeden Fall so gesichert werden sollen, daß Gefangene keine Möglichkeit hätten, dort einzudringen.

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