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50-Cent-Zuschlag: Taxifahrer boykottieren Tegeltarif

Seit Mittwoch gilt der umstrittene 50-Cent-Zuschlag am Flughafen. Die Taxifahrer lässt das zunächst kalt. Von rund 3500 Fahrern haben erst 520 die Neuregelung akzeptiert. Die Airport-Gesellschaft will sich gegen alle Widerstände durchsetzen.

Die Kontrolleure hatte man am Flughafen Tegel extra mit orangefarbenen Westen ausgestattet – doch viel zu tun bekamen sie an ihrem ersten Morgen nicht. Denn Berlins Taxifahrer haben die neue Gebührenregelung gestern aus Protest weitgehend boykottiert.

Seit dem 1. Juli gilt in Tegel das neue Schrankensystem, für das Taxifahrer einen „Transponder“ brauchen. Nur wer dieses Funkgerät hat, kommt durch die Schranke und darf auf einem speziellen Parkplatz auf Fahrgäste warten. Doch die Taxifahrer ignorierten gestern den Nachrückeplatz einfach und fuhren zur Aufnahme von Passagieren direkt zu den Halteplätzen an den Terminals. Flughafen-Sprecher Eberhard Elie sprach „von einem schwierigen Anfang“. Am Morgen hätten sich mangels Wagen an den Ständen „längere Schlangen“ gebildet, zu Tumulten sei es aber nicht gekommen. Trotz aller Widerstände werde man die neue Taxen-Ordnung durchsetzen.

Gegen Mittag begannen die Securitas-Qualitätskontrolleure dann die Nummern der Wagen ohne Transponder zu notieren. Die Flughafengesellschaft will sich nun mit den jeweiligen Taxiunternehmen in Verbindung setzen. Von rund 3500 Taxifahrern haben erst 520 die Neuregelung akzeptiert. Sie war gemeinsam mit dem Taxiverband Berlin-Brandenburg erarbeitet worden. Der Verband Taxi Deutschland lehnt die Neuregelung dagegen ab. Die alten Verträge seien nicht fristgerecht gekündigt worden und würden deshalb noch bis zum Jahresende gelten, so der Landesvorsitzende Stephan Berndt.

Bisher zahlten Taxis 70 Euro Jahrespauschale für Tegel. Jetzt sollen sie für 20 Euro einen Transponder erwerben. Jede Einfahrt wird mit 47 Cent abgerechnet, dafür sollen die Fahrgäste 50 Cent Zuschlag zahlen. Mit dem Geld will die Flughafengesellschaft Qualitätskontrollen finanzieren. Die Wagen sollen sauber, die Fahrer ordentlich gekleidet sein und Kreditkartenzahlung Standard werden. du-

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