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Berlin: 67 Menschen starben auf Berlins Straßen

Bilanz 2005: Es gab weniger Verkehrstote – doch mehr Kinder und Jugendliche kamen ums Leben

Alle vier Minuten wurde die Polizei im vergangenen Jahr zu einem Unfall gerufen. Alle zwei Stunden verunglückte ein Radfahrer, alle vier Stunden ein Fußgänger, und alle fünf Tage wurde jemand im Verkehr getötet. Und dennoch: Die Unfallzahlen sind 2005 gesunken. Dies geht aus der neuesten Statistik hervor, die Polizeipräsident Dieter Glietsch am gestrigen Donnerstag vorgestellt hat.

„Im vergangenen Jahr konnte die zweitniedrigste Bilanz an Verkehrsunfalltoten und der niedrigste Stand bei den leicht und schwer Verletzten seit der Wiedervereinigung verzeichnet werden“, fasste Glietsch zusammen. Rund 120 000 Unfälle registrierte die Polizei im vergangenen Jahr. 67 Menschen kamen dabei ums Leben – das sind vier getötete Verkehrsteilnehmer weniger als im Vorjahr. 1700 Menschen wurden schwer und 14 800 leicht verletzt.

Drei Kinder wurden bei Unfällen getötet, das sind zwei mehr als im Vorjahr. Die Zahl der getöteten Radfahrer ist zwar auf sieben gesunken, allerdings gab es 2005 mehr Fahrradunfälle mit schwer und leicht verletzten Radlern als im Jahr davor. Motorradfahrer wurden vor allem durch zu hohes Tempo und mangelnden Sicherheitsabstand in Unfälle verwickelt. Auf Berlins Straßen kamen mehr Motorradfahrer ums Leben, ihre Zahl stieg um sechs auf 16. Bei einer weiteren Risikogruppe, Menschen über 64, gibt es einen positiven Trend: Die Zahl der getöteten Rentner ging um acht auf 18 zurück. Dafür gab es wiederum mehr leicht Verletzte in dieser Altersgruppe. Besorgnis erregend war die Tatsache, dass im vergangenen Jahr acht Jugendliche im Verkehr starben – im Jahr 2004 gab es keine jugendlichen Toten. „Allein fünf der acht kamen bei einer so genannten Discofahrt ums Leben“, sagte Glietsch.

Die Polizei wird sich auch in diesem Jahr besonders diesen Risikogruppen – Kindern, Radfahrern, Motorradfahrern und Senioren – bei ihrer Vorbeugungsarbeit widmen. Um die Unfallzahlen weiter zu senken, wollen die Beamten auch in diesem Jahr verstärkt Präventionsarbeit in Schulklassen leisten, den Radfahrverkehr überwachen, Senioren beraten und vor allem die Geschwindigkeitsüberwachung ausweiten. „Bei jedem dritten tödlich Verunglückten war zu hohe Geschwindigkeit die Unfallursache“, hieß es. Deshalb wurden im vergangenen Jahr zwei Millionen Euro in neue Technik zur Raser-Überwachung investiert: So wurden neue Laser-Messgeräte angeschafft, darunter auch ein Modell, das speziell für Autobahnen konzipiert ist. Seit Ende 2005 gibt es in Steglitz an der Schildhornstraße auch das erste fest installierte Messgerät, der so genannte Starenkasten. Ein weiteres Gerät soll in diesem Jahr an der Scharnweberstraße in Reinickendorf aufgestellt werden.

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