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Berlin: 680 Charité-Ärzte protestieren gegen Sparkurs

Anzeigenkampagne in Zeitungen. Klinikum-Vorstand will Leistungsträger fördern

Die Charité kommt nicht zur Ruhe. Erneut protestieren Ärzte des Universitätsklinikums öffentlich gegen sich verschlechternde Arbeitsbedingungen. In großformatigen Anzeigen, die eine Ärzteinitiative der Charité heute in drei Berliner Tageszeitungen – darunter auch im Tagesspiegel – geschaltet hat, heißt es: „Die Krankenversorgung kann schon jetzt nur durch monatlich 85 000 unbezahlte Überstunden der Ärzteschaft aufrecht erhalten werden.“ Das „konzeptlose Sparen bei den Leistungserbringern“ – sprich den Ärzten – müsse ein Ende haben.

Für die Kampagne habe man rund 10 000 Euro gesammelt, sagt Olaf Guckelberger, einer der Unterzeichner des offenen Briefes. In der Charité unterstützten 680 Ärzte diese Aktion, das ist jeder dritte der rund 2200 Mediziner des Klinikums.

Wie berichtet, muss die Charité ab 2010 mit jährlich 232 Millionen Euro weniger auskommen und plant deshalb die Streichung von rund 2300 der rund 11 000 Stellen. Im nichtärztlichen Bereich habe man schon abgebaut, doch die Zahl der Mediziner sei sogar leicht gestiegen, heißt es in einer Stellungnahme des Klinikumsvorstandes zu der Protestaktion. Die Leistungsträger – „in erster Linie Ärzte und Wissenschaftler“ – sollen trotz Einsparungen gefördert werden.

Allerdings plant der Vorstand auch hier Kürzungen. So sollen eine Reihe der befristeten Verträge von Assistenzärzten nicht verlängert werden. I.B.

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