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© Heimann/ddp

A 100: Alles dicht

Am Sonntag war die Stadtautobahn zwischen den Dreiecken Charlottenburg und Funkturm gesperrt - wegen des Brückenabrisses am Spandauer Damm. Lange Staus waren die Folge. Am Heckerdamm ist die A 100 auch am Montag noch gesperrt.

Wenigstens war kein Ausflugswetter. So sind wohl einige tausend Berliner am Sonntag lieber zu Hause geblieben, statt rund um den Spandauer Damm im Stau zu stehen. Viele hatten ihre nervlichen Reserven ohnehin schon am Sonnabend aufgebraucht, als es zwischen Spandau und der City West stundenlang nur im Schritttempo voranging. Das Gedränge war absehbar, denn immerhin handelt es sich um Deutschlands meistbefahrenes Stück Autobahn, das an diesem Wochenende gesperrt war: die Stadtautobahn A 100 zwischen den Dreiecken Charlottenburg und Funkturm.

54 Stunden blieben den Bauleuten, um das vierte und letzte Segment der baufälligen Spandauer-Damm-Brücke über der Autobahn abzureißen. Doch der Baudirektor von der Stadtentwicklungsverwaltung gab sich bereits am Sonnabend in einem Interview des RBB ganz entspannt: Man habe schließlich darin Routine und sei gut vorbereitet. Hinter ihm nagten sich die Bagger mit Getöse durch die rund 1200 Tonnen Stahlbeton. Dass die Staubentwicklung sich in Grenzen hielt, war am Sonnabend den Bauleuten mit ihren Wasserschläuchen zu verdanken und am Sonntag auch den Regenschauern.

Dass die Autobahnsperrung just mit dem S-Bahn-Chaos zusammenfiel, war Pech und ließ sich laut Verkehrsverwaltung auch nicht mehr ändern, weil die Baufirmen samt Maschinen lange im Voraus gebucht worden seien. Und immerhin blieb die neben der A 100 verlaufende Ringbahn in Betrieb, so dass es zumindest eine Alternative zum Stau gab.

Gestern Nachmittag sprach nichts gegen die pünktliche Freigabe der Strecke zum Berufsverkehr am Montagmorgen. In Fahrtrichtung Süd ist trotzdem wieder Stau garantiert, weil ein Stück weiter nördlich noch bis Dienstag früh 5 Uhr gebaut wird – am Trog der A 111 unter dem Heckerdamm. Der südwärtige Verkehr soll über die äußeren Spuren des Kurt- Schumacher-Damms geleitet werden.

Eng bleibt es noch die ganze Woche lang auch in nördlicher Richtung, weil wegen Bauarbeiten an der Rudolf-Wissell-Brücke noch bis 28. September eine von drei Spuren der A 100 fehlt. Vor allem wer zum Flughafen Tegel will – ob per Auto oder BVG-Bus –, sollte zusätzliche Zeit einplanen.

An der Spandauer-Damm-Brücke steht inzwischen der Zeitplan bis zur Vollendung. Die nördliche Brückenhälfte steht schon; spätestens im März 2011 soll der Neubau komplett abgeschlossen sein. Dieser war ja zunächst gar nicht geplant, denn ursprünglich sollte die alte Brücke saniert werden. Erst während der Arbeiten im Frühjahr 2004 stellte sich dann heraus, dass der Stahl in ihrem Inneren durch Tausalz und Regenwasser so stark verrostet war, dass nur ein Neubau infrage kommt. Die 500 000 Euro für den Sanierungsversuch waren also umsonst; die auf knapp zwölf Millionen Euro veranschlagten Neubaukosten teilen sich Berlin und der Bund. Ähnliche Probleme hatte es zuvor an der Hohenzollerndammbrücke gegeben, die ebenfalls Ende der 50er Jahre errichtet wurde.

Am nächsten Wochenende wird das Autofahren wohl wieder mühsam: Für den Berlin-Marathon werden viele Hauptstraßen in der Innenstadt gesperrt. Dann wird die Autobahn für viele zum Ausweg.

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