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Polizeibeamte begleiten einen Afghanen auf dem Flughafen Leipzig-Halle in ein Charterflugzeug (Symbolbild).

© Michael Kappeler/dpa

Abgelehnte Asylbewerber in Berlin: Mehr als 1000 Abschiebungen im vergangenen Jahr

Zu den Abgeschobenen gehörten auch vier Menschen, die als Gefährder eingestuft worden waren.

Berlin hat im vergangenen Jahr 1003 abgelehnte Asylbewerber und andere ausreisepflichtige Ausländer abgeschoben. Das hat die Senatsverwaltung für Inneres auf eine parlamentarische Anfrage der AfD mitgeteilt.

Demnach wurden 806 davon in ihre Herkunftsländer gebracht, 197 in andere EU-Länder - entsprechend der Dublin-Verordnung, nach der ein Flüchtling in dem Staat um Asyl bitten muss, in dem er den EU-Raum zum ersten Mal betreten hat.

Die Zahl der Abschiebungen aus Berlin ist damit zurückgegangen. In 2017 wurden noch 1638 Menschen abgeschoben, 2018 waren es 1182.

Vier Menschen waren als Gefährder eingestuft

Zu den Abgeschobenen im vergangenen Jahr gehörten auch vier Menschen, die als Gefährder eingestuft worden waren.

Insgesamt 568 Menschen sind nach Angaben der Innenverwaltung im Rahmen von Charterflügen abgeschoben worden. Zielländer waren unter anderem Armenien, Moldau, Serbien, Frankreich, Finnland, Bosnien und Herzegowina, Türkei, Russland, Kosovo, Albanien, Libanon und Ägypten.

Viele Personen haben längst Aufenthaltsrecht unabhängig vom Asylverfahren

Ende 2019 haben sich der Innenverwaltung zufolge 12 956 ausreisepflichtige Ausländer in Berlin aufgehalten, 351 mehr als im Jahr davor. Laut Ausländerzentralregister (AZR) lebten Ende Dezember 46 310 Ausländer in Berlin, die erfolglos Asyl beantragt hatten.

Allerdings sind dabei Asylablehnungen aus dem Zeitraum seit 1971 berücksichtigt. Der überwiegende Teil der in der Statistik erfassten Personen hat nach Angaben der Innenverwaltung längst ein Aufenthaltsrecht erhalten, das vom Asylverfahren unabhängig ist.

Laut der offiziellen Statistik hat Berlin im vergangenen Jahr 6316 Asylsuchende neu aufgenommen. Zu den wichtigsten Herkunftsländern gehörten Moldau, Syrien, Vietnam, Afghanistan, Türkei, Irak und Iran. (dpa)

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