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Mit einer Freundin fuhr unsere Autorin (l.) durch Deutschland, um sich die Unis anzugucken.

© privat

Abitur und dann?: Auf der Suche nach der perfekten Uni

Luisa Meyer aus Hannover ist mit der Bahn durch Deutschland gefahren, um die perfekte Uni zu finden - und die perfekte Stadt. Natürlich landete sie in Berlin.

Eigentlich hätte ich nach dem Abi ein Navi gebraucht. „Im Kreisverkehr bitte die zweite Ausfahrt in Richtung Berlin nehmen.“ Stattdessen bin ich mit einer Freundin quer durch Deutschland gefahren, habe Vorlesungen besucht, mich mit Studenten unterhalten und mir die Städte angeguckt.

Mannheims quadratischer Stadtplan und die Tommy-Hilfiger-Polohemden-tragenden Studenten, machten mir schnell klar, dass ich die Stadt von meiner Liste streichen konnte. In einem Seminar in Freiburg Fotos von Putin und Obama zu analysieren, machte mir Spaß - aber die Stadt war mir zu klein.

Bevor wir losgefahren sind, hat mir eine Freundin schon den Kontakt zu einem Politikstudenten in Heidelberg vermittelt. Er geht mit uns in die Mensa, in eine Statistik-Vorlesung und zeigt uns die beste Eisdiele der Stadt. Ich löchere ihn mit Fragen: Welche Schwerpunkte hat dein Studium? Wie sind die Kombinationsmöglichkeiten? Welche Partnerunis für Auslandssemester gibt es?

Obwohl er sich viel Zeit für seine Antworten nimmt, komme ich mit meiner Entscheidung nicht weiter. „Eigentlich hast du dich doch schon für Berlin entschieden“, schließt er aus meinen Fragen. Unmöglich, denke ich, schließlich war ich noch nie dort.

In Berlin gibt es von allem am meisten

Drei Wochen später sitze ich im Hörsaal der Freien Universität Berlin. Ein bärtiger Professor liest langsam aus seinem eigenen Buch über politische Ideengeschichte vor. Die Vorlesung reißt mich zwar nicht vom Hocker, aber mir gefallen die kleinen Parks in Dahlem und die hellen Räume. Da ich schon seit langem weiß, dass ich Journalistin werden will, ist auch ein wichtiges Kriterium für mich, in welcher Stadt ich mich am besten ausprobieren kann. Unizeitung, Lokalblätter, große Verlagshäuser: In Berlin gibt es von allem am meisten. Heidelbergs Medienlandschaft sieht dagegen ziemlich blass aus.

Während sich meine Unitour-Begleiterin für Bielefeld entscheidet, lande ich am Ende tatsächlich in Berlin. An der FU kann ich zwar nicht Kunstgeschichte im Nebenfach studieren, aber ich fühle mich wohl und habe gemerkt: Die perfekte Uni gibt es sowieso nicht, und auch ohne Navi kann ich eine gute Entscheidung treffen. Sogar die Vorlesung mit dem bärtigen Professor finde ich mittlerweile ziemlich spannend.

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Luisa Meyer

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