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Das Helios-Klinikum in Berlin-Buch.

© dpa

Abrechnungsskandal: Verdächtige Helios-Ärzte weiter im Dienst

Im Betrugsskandal um die Helios-Klinik in Buch tauchen immer mehr brisante Details auf. Gegen die Ex-Verwaltungschefin wird ermittelt.

Nach Tagesspiegel-Informationen gehört zum Kreis der Personen, gegen die wegen der Vorwürfe auf Abrechnungsbetrug ermittelt wird, auch die ehemalige Verwaltungsleiterin der Helios Kliniken Buch, Jennifer K. Anfang 2008 hatte sie die Stelle bei Helios angetreten.

Ausgerechnet Jennifer K. war vor einem Jahr in die neu gebildete Geschäftsführung der DRK-Kliniken Berlin berufen worden, nachdem es dort mehrere Razzien wegen Betrugsverdachtes gegeben hatte. Zuvor hatten sich die DRK-Kliniken – einvernehmlich wie es hieß – von zwei damaligen Geschäftsführern getrennt, gegen die wegen der Vorwürfe des Abrechnungsbetruges im dortigen MVZ ermittelt wurde. Die DRK-Kliniken lehnten auf Anfrage eine Stellungnahme dazu ab. „Zu Mitarbeitern des Unternehmens geben wir aus Gründen des Daten- und Personenschutzes keine Auskunft“, sagte die Sprecherin des Unternehmens, Tanja Kotlorz. Telefonisch war K. am Donnerstag nicht zu erreichen.

Unterdessen arbeiten die beschuldigten Ärzte im Helios-Klinikum regulär weiter, wie eine Unternehmenssprecherin bestätigte. Schließlich beträfen die Ermittlungen nicht medizinische Leistungen, sondern Abrechnungsfragen. Laut Staatsanwaltschaft wird derzeit noch geprüft, ob möglicherweise Gefahr für Patienten bestand. In diesem Fall könnten Verfahren wegen Körperverletzung eingeleitet werden, was bisher aber nicht geschehen sei, sagte Sprecher Martin Steltner. Nach den DRK-Razzien im vergangenen Jahr wurden Körperverletzungverfahren gegen Ärzte eingeleitet, weil Patienten von nicht dafür zugelassenen Medizinern behandelt wurden.

Wie berichtet, hatten am Dienstag 150 Beamte des LKA und der Staatsanwaltschaft das Helios-Klinikum in Buch die Konzernzentrale in Mitte sowie neun Privatwohnungen durchsucht. Computer und zahlreiche Unterlagen wurden beschlagnahmt. 14 Geschäftsführer, Chefärzte und Ärzte sollen Behandlungen falsch abgerechnet haben.

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