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Abschied: Große Anteilnahme bei Beerdigung von Kristina

Einen Monat nach ihrem gewaltsamen Tod ist am Nachmittag die 14-jährige Kristina in Berlin-Kreuzberg beigesetzt worden. Die Beerdigung auf dem Luisenstädtischen Friedhof fand unter großer Anteilnahme statt.

Berlin - Unter den rund 150 Trauernden waren neben Familienangehörigen auch viele Schulkameraden des von Unbekannten bei lebendigem Leibe verbrannten Mädchens. Sie warfen Blumen und Briefe in das Grab. Zudem ließen sie alle gleichzeitig violette Luftballons in den Berliner Himmel steigen, die vorher verteilt worden waren.

In der Trauerrede rief Pfarrer Jürgen Quandt zum friedlichen und gewaltfreien Miteinander auf. Die Jugendlichen sollten sich an ihrer Verschiedenheit erfreuen und sich nicht jene zum Vorbild nehmen, die Gewalt predigten. Der Tod Kristinas stelle Fragen an die Gesellschaft und müsse Eltern, Politik und Gesellschaft Mahnung sein. Anschließend nahm ein Mitschüler in bewegenden Worten Abschied von der Gymnasiastin. Er werde Kristina immer als ein "lebensfrohes Mädchen" in Erinnerung behalten.

Die 14-Jährige war am Abend des 16. April bei lebendigem Leib in einem Park im Berliner Bezirk Neukölln verbrannt worden. Von den Tätern gibt es bislang keine konkrete Spur. Sie hatten das Mädchen, das in die Drogenszene abgerutscht war, in einen Rollkoffer gezwängt, den sie mit Benzin übergossen und anzündeten. Die Ermittler gehen davon aus, dass die Jugendliche zum Tatzeitpunkt stark unter Drogen stand und nicht mehr reagieren konnte.

Wie ein Polizeisprecher sagte, sind zu dem Mordfall bislang rund 260 Hinweise eingegangen. Die Fahnder der Mordkommission verfolgen seit Wochenanfang eine neue Spur. Sie veröffentlichten Fotos von einem Stofffetzen, der in den verbrannten Überresten des Koffers gefunden wurde. Am Montag hatte die Polizei zudem die Belohnung für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat führen, auf 10.000 Euro verdoppelt.

(tso/ddp)

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