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Berlin: Absturz der Mir: Bloß nicht ins Freie gehen

Wir haben es immer geahnt: Einen Trumpf haben die Russen noch in der Hinterhand. Der soll im März vom Himmel fallen und ganz Deutschland auslöschen, so Mir nichts dir nichts.

Wir haben es immer geahnt: Einen Trumpf haben die Russen noch in der Hinterhand. Der soll im März vom Himmel fallen und ganz Deutschland auslöschen, so Mir nichts dir nichts. Als Rache für den Kapitalismus und die Currywurst.

Die Angst vor der "Mir" geht um in der Hauptstadt. "Stürzt der Russen-Schrott auf Deutschland?" fragte die B.Z. Tatsächlich existiert im Innenministerium seit Januar eine Expertengruppe, welche die Flugbahn der Raumstation aufmerksam verfolgt. "Für den Fall, dass der Absturz auf der Nordhalbkugel erfolgt, ist der Niedergang einzelner Bruchstücke in Deutschland nicht auszuschließen", steht in einer Mitteilung. Zwischen dem 16. und 22. März soll die Mir stückweise ins Meer stürzen. Wenn alles nach Plan verläuft. Wenn nicht, so liegt auch Berlin in der Absturzzone. Deshalb sei die Hauptstadt "für den schlimmsten aller Fälle vorbereitet", erklärt Hartmut Rhein, Sprecher des Innensenators. "Polizei, Feuerwehr und Gesundheitsdienste sind in den Startlöchern." Man könne aber nur nachbereiten, nichts verhindern. "Wenn so ein 20- oder 30-Kilo-Stück vom Himmel fällt, kann auch der Innensenator den Einschlag nicht verhindern", sagt Rhein. Im Fall der Fälle würde die Bevölkerung zuerst über Radio gewarnt. Erstes Gebot wäre dann: Zuhause bleiben, nur ja nicht ins Freie.

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Bei der Berliner Feuerwehr, so erklärt deren Sprecher Wolfgang Rowenhagen, existiert bisher kein besonderes Notfallszenario für Schrottregen. "Aktiv werden wir erst, wenn man uns mitteilt, dass zum Beispiel am Potsdamer oder am Alexanderplatz Trümmer runtergehen werden." Dann wäre es Sache der Polizei, die betroffenen Gebiete zu sperren und zu evakuieren. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass jemandem ein Stück Mir direkt vor die Füße fällt, gibt der Katastrophenexperte folgende Verhaltensanweisung: "Nicht anfassen, Feuerwehr alarmieren, Umstehende und Anwohner warnen."

Soweit wird es aber nicht kommen. Das versichert auf Anfrage des Tagesspiegel die Berliner Wahrsagerin "Sira". "Meine Karten sagen es eindeutig", raunt sie, "die Mir wird nicht in Berlin abstürzen."

Guido Egli

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