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Berlin: Acht Wochen im Bett für Weltraumflug zum Mars

Freie Universität will Folgen eines langen Aufenthaltes im All studieren – und sucht Testpersonen

Acht Wochen lang im Bett liegen und dabei Geld verdienen – dieser Traum soll am Benjamin Franklin Klinikum der Freien Universität (FU) für zwanzig Männer im Alter von 20 bis 45 Jahren in Erfüllung gehen. Ab Februar werden sie dort als „terrestrische Astronauten“ unter Bedingungen leben, die einer Schwerelosigkeit gleichkommen – zur medizinischen Vorbereitung einer bemannten Marsmission, deren Zeitpunkt aber in den Sternen steht. Wer die Glücklichen sind, ist noch nicht klar: Interessenten können sich vom 8. Januar an bei der FU bewerben.

Eine Auflage trübt allerdings den Spaß: Die Testpersonen dürfen während der gesamten Beobachtungszeit keine persönlichen Kontakte haben. Auch das teilten die Initiatoren des Projektes vom Berliner Zentrum für Muskel und Knochenforschung (ZMK) der Freien Universität gestern mit. Gemeinsam mit der European Space Agency (ESA) wollen sie im Rahmen einer Studie die Folgen eines längeren Aufenthaltes im All beobachten. Immerhin würden Astronauten auf dem Weg zum Mars und wieder zurück gut zwei Jahre lang unterwegs sein.

In dieser Zeit befinden sie sich nach Auskunft der Forscher im Zustand bettlägeriger Patienten, denen Knochen- und Muskelschwund droht. Deshalb sei lang andauernde Bettruhe ein geeignetes Studien-Modell. Dabei will man auch spezielle Methoden zum Muskeltraining entwickeln, schließlich sollen die Astrauten nicht in die Knie gehen, wenn sie ihr Raumschiff auf dem Mars verlassen.

Informationen gibt es beim Rekrutierungsbüro des ZMK unter Telefon 8445-4261 oder im Internet unter: http:// www.medizin.fu-berlin.de/zmk . dpa

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