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Berlin: Adlon-Dieb steht erneut vor Gericht

Er soll edle Schreiber und Laptops gestohlen haben

Glanz und Luxus sind seine Welt. Francesco M. logierte in Fünf-Sterne-Hotels und suchte die Nähe zur High Society. Der 29-Jährige log sich wohl eine reiche Familie zusammen, ließ Champagnerkorken knallen. Aber der smarte Italiener stürzte tief: Im Mai 2010 wurde er als Dieb aus dem Hotel Adlon abgeführt. Seitdem sitzt er hinter Gittern. Am Dienstag stand er zum zweiten Mal vor einem Amtsgericht.

Diesmal ging es nicht um das Adlon, sondern um Einbrüche, die er von einem anderen Hotel in Mitte aus gestartet hatte. Eine Suite hatte er gemietet, hochmodern ausgestattet, wunderbarer Blick vom achten Stock aus. Francesco M. aber nahm andere Ziele ins Visier: Er stieg über die Dachterrasse in zwei benachbarte Büros ein. Einmal nahm er zwei Laptops und einen Geldkoffer, dann erbeutete er zwei Edelkugelschreiber, einen Pilotenkoffer und einen dritten Laptop.

Er entkam zunächst unerkannt. Doch ein Fingerabdruck überführte ihn. Vor der Richterin ließ der Mann seinen Anwalt reden. „Die Vorwürfe sind zutreffend“, erklärte der Verteidiger. Damit war der „Deal“ zwischen den Juristen perfekt: zehn Monate Gefängnis bei einem umfassenden Geständnis.

Offen dagegen ist, wie er für die Sache mit dem Adlon bestraft wird. Er war über ein Fenster zum Hof in ein Zimmer eingestiegen und schaffte es, sich als angeblicher Gast von einem Hoteltechniker den Tresor öffnen zu lassen. Er fand 350 Euro und hinterließ einen Zettel mit den Worten: „Fuck you.“ Ein Gericht verurteilte M. im November 2010 zwar zu zehn Monaten Gefängnis. Doch der vorbestrafte Adlon-Dieb und auch die Anklage legten Rechtsmittel ein. K.G.

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