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Modularer Ergänzungsbau (MEB) in Pankow.

© Promo/SenStadt

Adventskalender der maroden Schulen, Tür 22: Zu kleine Kantine: Schüler schlingen ihr Essen herunter

"Einstürzende Schulbauten" heißt ein Adventskalender, in dem der Bezirks-Elternausschuss Steglitz-Zehlendorf täglich eine marode Berliner Schule vorstellt. Heute: Die Richard-Wagner Grundschule in Karlshorst.

Seit einem Jahr hat die Richard-Wagner Grundschule in Karlshorst einen sogenannten Modularen Ergänzungsbau (MEB). Platz, den die 440 Schüler zählende Grundschule dringend benötigt. Doch mit den zwölf neuen Klassenräumen, die durch den MEB hinzugekommen sind, kamen auch 52 zusätzliche Schüler. Dass „die Neuen“ neben Unterrichtsräumen auch Platz zum Essen brauchen, hatte beim Bau offensichtlich niemand bedacht, schreiben die Elternvertreter.

Im Altbau der Schule, der noch zu DDR-Zeiten gebaut wurde, können derzeit 90 Schüler Mittagessen. Das reiche aber hinten und vorne nicht, findet Oliver Görs, Vorsitzender des Ausschusses Grundschule im Bundeselternrat.

Um Zeit und Platz zu sparen, müssen die Schüler deswegen gestaffelt Essen. Schulleiter Wilfried Wolff verlegte zu Schuljahresbeginn den Unterrichtsbeginn 10 Minuten vor. Doch obwohl nun in mehreren Schichten gegessen wird, sei das Resultat, dass die Kinder ihre Hauptmahlzeit hinunter „schlingen und würgen“, schreibt Görs. Was nütze das beste Essen, wenn es keinen Platz und keine Zeit gibt, dieses Aufzunehmen.

Schule sei verantwortlich

Die „Essensausgabe“ solle deswegen durch eine Art Büffetsystem ersetzt werden. Dafür sucht die Schule nun einen neuen Caterer. Aus dem zuständigen Bezirksamt heißt es unterdessen, der Zustand, dass nicht alle Schüler gleichzeitig essen könnten sei auch in anderen Bezirken normal. Grundsätzlich sei aber die Schule dafür verantwortlich, solche Situationen praktikabel in den Griff zu bekommen, sagte ein Mitarbeiter der Behörde gegenüber dem Tagesspiegel.

Vor einigen Monaten habe es ein Gespräch zwischen Behörde, Schulleitung und Elternvertretern gegeben. Damals sei kommuniziert worden, dass es eine praktische Umsetzung für die neue Situation gebe. Eine Beschwerde seitens der Eltern habe man damals jedoch nicht registriert.

Lesen Sie alle Folgen des Adventskalenders hier:
1. Dezember: Knöterich in Alt-Lankwitz

2. Dezember: In Kaulsdorf müssen Kinder zwei Jahre mit dem Bus pendeln

3. Dezember: Volleyball zwischen Schimmelwänden - das Lilienthal-Gymnasium in Lichterfelde

4. Dezember: Andreas-Gymnasium: Die Quelle im Keller

5. Dezember: Auch in Dahlem sprudelt eine Quelle

6. Dezember: Gute Nachrichten aus dem Paulsen-Gymnasium

7. Dezember: Schule an der Victoriastadt: Zum Essen in die Aula

8. Dezember: Pipi in der Pause? Nicht in der Anna-Lindh-Schule

9.Dezemeber: "Warum nur ein Geldsegen für die Hochschulen?"

10.Dezember: Ludwig-Bechstein-Grundschule: Die Wildnis von Lankwitz

11.Dezember: Dachschaden am Beethoven-Gymnasium

12. Dezember: Den Eltern der Joan-Miro-Grundschule stinkt's

13. Dezember: Hoffnung auf einen neuen Schulhof in Steglitz

14.Dezember: Diese Berliner Schule hat einen Dachschaden

15.Dezember: Zum Essen in den Hort

16. Dezember: Unser Hof, unser Schrottplatz

17. Dezember: Kaputt gespart

18. Dezember: Schüler haben keinen Bock auf Bruchbuden

19. Dezember: Förderunterricht im Flur

20. Dezember: Erfolgsgeschichte aus Pankow

21. Dezember: Unser kleines Friedrichshain

Es können sich noch weitere marode Schulen am Kalender beteiligen. Kontakt: vorstand@bea-sz.de

Den kompletten Adventskalender finden Sie auf dem Blog des Bezirkselternausschusses Steglitz-Zehlendorf.

Florian Brand

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