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Berlin: Ägypten in Styropor

Die Ausstellungsmanufaktur Hertzel in Weißensee hat die Theaterkulissen für die Verdi-Oper Aida gebaut

Zwei Mann können einen ägyptischen Gott wegtragen. Wenn er aus Styropor ist, wie die Statuen in der Gounodstraße in Weißensee. Dort stehen sie meterhoch zwischen Löwenstatuen, vor ihnen eine schwarze Pyramide mit einen goldenen Königskopf. Die imposanten Stücke sind Teile des Bühnenbildes der Verdi-Oper Aida. Die Open-Air-Inszenierung geht jetzt auf Tournee. Am 14. August gastiert die Oper, ein Liebesdrama zwischen einem ägyptischen Prinzen und einer äthiopischen Prinzessin, in der Waldbühne.

Die Ausstellungsmanufaktur Hertzel hat die Kulissen in nur fünf Wochen gebaut. „Gigantisch“, findet Bühnenbildner Christoph Melching das Ergebnis. „Wir wollten keinen Kitsch, kein rosa, kein Lämpchen auf der Bühne“, sagt. Die Feinarbeit an den Statuen haben Bühnenbilder in Katowice übernommen. Noch werden die letzten Stufen der Pyramide bemalt und golden angesprüht. Zur Premiere am 10. Juni im bayrischen Prien wird alles in sieben Sattelschlepper verladen. „Das schwierige bei Freilichtaufführungen ist die kurze Zeit zum Auf- und Abbauen“, sagt Projektleiter Kai Paulsmeier. Die Kulissen lassen sich daher schnell zusammenschrauben und sind wetterfest. Damit die schwarze Pyramide samt Sockel bis Windstärke acht stehen bleibt, wird sie mit 1000 Liter Wasser in Kanistern beschwert. Wenn die Bühne fertig ist, muss Markus Schuliers, der szenische Leiter der Aufführung, die Statisten platzieren, das Gesamtbild neu überprüfen und sich um Solisten und Musiker kümmern. „Alles muss blind vorbedacht werden“, sagt er, „nach der Premiere fällt uns ein großer Stein vom Herzen.“

Aida, Waldbühne, 14. August, 20 Uhr, Karten ab 36 Euro in Vorverkaufsstellen und unter (01805) 625262 (12 ct/Min).

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