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Ältestes Denkmal wird umgebettet: Wenn ein Rathaus fliegen muss

40 Tonnen denkmalgeschütztes Gestein schweben in der Luft: Die Fundamente des mittelalterlichen Rathauses vor dem Roten Rathaus werden verschoben - für den U-Bahnbau.

Zehn, neun, acht... alle Blicke richten sich gespannt in die große Grube vor dem Roten Rathaus. Um kurz nach 14 Uhr passiert das Unglaubliche: 40 Tonnen denkmalgeschütztes Gestein schweben in der Luft. Sie müssen weichen für den neuen U-Bahnhof „Berliner Rathaus“, der 2017 für die dann verlängerte U5 funktionsbereit sein soll. Dann darf auch die „älteste Mauer Berlins“, wie Grabungsleiter Michael Hofmann betont, wieder zurück auf ihren alten Platz.

Im Jahr 1280 wurde sie errichtet, als Grundstein für das mittelalterliche Rathaus. Damals war sie noch 30 Meter lang, heute hat man sie auseinander gesägt, um das 800 Jahre alte Gestein Stück für Stück zwei Meter nach links heben zu können. Allerdings nur 20 Meter, die restlichen zehn müssen dem Bagger weichen. Lieber so, als einen U-Bahntunnel zu verschieben. Bis der fertig ist, bekommt ein Teil der alten Nordwand vorübergehend einen neuen Standort. „Wir wollen nicht, dass er beschädigt wird“, sagt Hofmann. Wenn dann alles steht, darf die Wand zurück. Und wird durch ein archäologisches Fenster zu sehen sein.

Sieben Wochen haben die Spezialisten gebraucht, um das schwere Mauerwerk transportfähig zu machen. Die Fundamente wurden untergraben und mit Beton unterspritzt. Zusätzlich befestigten die Bauarbeiter Stahlträger. npa

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