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Praktisch, wenn beide Kinder den gleichen Schulweg haben.

© Ralf Hirschberger/dpa

Änderung im Schulgesetz: CDU will Geschwistertrennung in Berliner Grundschulen beenden

Derzeit gibt es in Berlin keinen rechtlichen Anspruch darauf, dass Geschwister die gleiche Grundschule besuchen. Die CDU will das ändern.

Von Christian Hönicke

Die CDU will die Geschwistertrennung in Berliner Grundschulen beenden. Die Fraktion hat einen Antrag auf eine entsprechende Änderung des Schulgesetzes im Abgeordnetenhaus eingebracht. „Geschwisterkinder dürfen bei der Einschulung nicht auseinandergerissen werden“, so Hildegard Bentele, bildungspolitische Sprecherin der CDU-Fraktion.

Seit 2014 gibt es in Berlin keinen rechtlichen Anspruch mehr darauf, dass Geschwister die gleiche Grundschule besuchen. Weil die Grenzen der Grundschul-Einzugsgebiete je nach Andrang jährlich ‚dynamisch angepasst‘ werden, kann dies dazu führen, dass Erstklässler an eine andere Schule geschickt werden als ältere Geschwister.

Besonders in Bezirken mit großem Schulplatzmangel wie Pankow und Tempelhof-Schöneberg stellen diese oft nicht nachvollziehbaren Neuzuschnitte Familien vor große Probleme. „Wir Eltern müssen dieser Trennung der Geschwisterkinder praktisch ohnmächtig zusehen, dagegen gibt es keine rechtliche Handhabe“, so Peter Krolop aus Pankow.

Doppelter Planungsaufwand

Im Alltag müssten „neben dem unterschiedlichen Schulweg auch Wandertage, Aufführungen, Schulfeste, Geburtstage, Trödelmärkte, ‚Fortbildungskurse der Erzieher/Lehrer‘ (was meist auch einen zusätzlichen ‚freien Tag‘ bedeutet), der Tag der Zeugnisse und Elternabende zu unterschiedlichen schulischen Themen doppelt geplant werden“.

Gerade für Berufstätige und Alleinerziehende sei dies sehr schwierig, so die CDU. Die Partei fordert deswegen, dass Schulanfänger ihren älteren Geschwistern und aktuellen Einzugsgebietskindern rechtlich gleichgestellt und nicht als ,Wechselwunsch‘-Kinder behandelt werden.

Die Geschwisterregelung ist laut Bentele auch deswegen notwendig, „weil die Schülerzahlen von aktuell 173.000 auf 199.000 bis 2026/27 steigen werden und es dadurch fast jährlich zu Neuzuschnitten der Einschulungsbereiche kommt“. Es sei daher zu befürchten, dass manche Schulen künftig „gar keine Plätze für ,Geschwister-Wechselschüler‘ haben werden“.

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