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Berlin: Ärger wegen WM-Tippspiel in Behörden

Potsdam - Im Fußball nennt man so etwas ein klassisches Eigentor: Nachdem es wegen eines internen WM-Tippspiels für Brandenburgs Landesdiener jetzt Ärger und Kritik aus dem Landtag quer durch die Fraktionen gab, hat der zuständige Innenminister Rainer Speer (SPD) jetzt in diesem Fall die Notbremse gezogen. „Die vorgesehene Finanzierung von Preisen für das WM-Tippspiel aus Haushaltsmitteln ist ein Fehler“, erklärte sein Sprecher Ingo Decker am Dienstag.

Potsdam - Im Fußball nennt man so etwas ein klassisches Eigentor: Nachdem es wegen eines internen WM-Tippspiels für Brandenburgs Landesdiener jetzt Ärger und Kritik aus dem Landtag quer durch die Fraktionen gab, hat der zuständige Innenminister Rainer Speer (SPD) jetzt in diesem Fall die Notbremse gezogen.

„Die vorgesehene Finanzierung von Preisen für das WM-Tippspiel aus Haushaltsmitteln ist ein Fehler“, erklärte sein Sprecher Ingo Decker am Dienstag. Der Wert der Preise in Höhe von 500 Euro spiele da „keine Rolle“. Grundsätzlich müsse gelten, dass Preise für verwaltungsinterne Aktionen dieser Art nicht aus Steuergeldern bezahlt werden sollen. Dies werde auf „Weisung von Innenminister Rainer Speer“ sichergestellt. Die Preise, ein Laptop, eine Kamera, eine Festplatte, würden nun „privat finanziert“. Das WM-Tippspiel für die rund 50 000 Landesbediensteten geht aber weiter.

Bereits am 9. Juni hatte der Tagesspiegel über das behördenfinanzierte WM-Tippspiel für den „Dienstrechner“ der Staatsdiener berichtet. Es ist eine Aktion des zentralen IT-Dienstleisters, der auf diesem unorthodoxen Weg die Akzeptanz für eGoverment, für elektronisches Verwalten, erhöhen wollte.

In einer breit verschickten WerbeRundmail wurde vor Wochen vorsorglich darauf hingewiesen, dass die Kosten unter 500 Euro liegen, somit geringer seien als die Herstellung von 500 Werbe-Kugelschreibern. „Das Tippspiel hat dafür aber einen größeren und nachhaltigeren Nutzen“, hieß es in der Mail. Dieser sei „bereits spürbar durch den Anstieg der Zugriffszahlen“. Getippt wird in den märkischen Amtsstuben also eifrig. Thorsten Metzner

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