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"Afrika! Afrika!": Fenstersturz von Tänzerin vor Gericht

Sieben Monate nach dem tödlichen Fenstersturz einer Tänzerin von André Hellers Zirkusprojekt "Afrika! Afrika!" muss sich ihr Ehemann vor dem Landgericht Berlin verantworten. Dem 32-jährigen wird Totschlag zur Last gelegt.

Berlin - Der Angeklagte, der ebenfalls Tänzer in dem Ensemble war, soll im August vergangenen Jahres seiner 33-jährigen Frau nach einem heftigen Streit ein Messer in den Rücken gerammt und sie anschließend aus dem achten Stock ihres Lichtenberger Appartmenthauses gestoßen haben. Für die Tänzerin kam jede Hilfe zu spät. Der Senegalese wurde einen Tag später in Hamburg festgenommen.

Nach Angaben des Verteidigers war die Frau vom Angeklagten "in die Enge getrieben" worden und in einer "Kurzschlusshandlung" aus dem Fenster gesprungen. Sein Mandant fühle sich daher für den Tod der Frau verantwortlich, auch wenn er den Tatvorwurf bestreite. Der Angeklagte räumte ein, mit der Frau gestritten zu haben, weil sie nicht mit ihm in ihr Land zurückkehren wollte, wo sie ihre gemeinsame Tochter zurückgelassen hatten. Nach Aussage des 32-Jährigen drohte er mit einem Messer, sich selbst umzubringen, wenn sie nicht mitkomme. Als er sie von sich stoßen wollte, seien sie beide gestürzt. "In dem Moment ist das Messer wohl in sie eingedrungen", legte der Angeklagte dar. Anschließend sei die 33-Jährige gesprungen.

Der Senegalese und seine Frau waren Mitwirkende in dem Zirkus-Spektakel "Afrika! Afrika!" von André Heller, das im Sommer vergangenen Jahres in Berlin gastierte. Dem Afrikaner war jedoch einige Wochen zuvor als Tänzer gekündigt worden, weil er nach Angaben eines Zeugen seine Ehefrau geschlagen hatte. Der 34-Jährige berichtete, die Frau habe "Angst" vor ihrem Mann gehabt und sich bedroht gefühlt. Der Prozess wird am Mittwoch fortgesetzt. (tso/ddp)

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