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Gegen Sansibarstraße ist wohl wenig einzuwenden, Lüderitzstraße ist dagegen problematisch.

© Monika Skolimowska/dpa

Afrikanisches Viertel in Wedding: Neue Ideen für Straßennamen

Drei Straßen in Wedding sollen umbenannt werden. FDP, SPD, Linke und Grüne schlagen neue Namen vor. Unter anderem Audre Lorde, die sich gegen Rassismus engagierte.

Im Streit um die Straßennamen im Afrikanischen Viertel in Wedding gibt es neue Vorschläge für die Umbenennung der Lüderitzstraße, des Nachtigal-Platzes und der Petersallee. Die Fraktionen der Bezirksverordnetenversammlung Mitte hatten Wissenschaftler beauftragt, aus 196 gesammelten Namensvorschlägen auszuwählen und Gutachten zu verfassen. Dem Tagesspiegel liegen diese nun für SPD, FDP, AfD und Piraten vor.

Für die Sozialdemokraten schlug Afrikaexperte Andreas Eckert von der Humboldt-Universität Rudolf Manga Bell vor, der sich in Kamerun gegen die deutsche Kolonialherrschaft einsetzte. Eckert merkte jedoch an, dass die Familie Bell auch Sklaven besaß. Als Zweites nannte er die Sängerin und Menschenrechtsaktivistin Miriam Makeba, auch „Mama Afrika“ genannt und von Nelson Mandela gewürdigt. Der dritte Vorschlag war Anna Mungunda, eine Herero die bei einem Aufstand 1959 in Namibia erschossen wurde und dort als Nationalheldin gilt.

Vorschläge werden am Donnerstag präsentiert

Für die FDP schlug Regina Römhild, ebenfalls HU-Professorin, neben Miriam Makeba einen der zentralen Anführer des Herero-Aufstands, Jakobus Morenga, und die US-Amerikanerin Audre Lorde vor, die sich gegen Rassismus und Homophobie engagierte. Der Bundestagsabgeordnete Götz Frömming diskutierte für die AfD auf 23 Seiten, ob eine Umbenennung überhaupt notwendig sei. In der Stellungnahme der Piraten kamen der Nama-Führer Simon Kooper und, wie die FDP, Jakobus Morenga vor. Die Vorschläge aller BVV-Fraktionen, auch die der Grünen und Linken, sollen am Donnerstagabend im Rathaus öffentlich präsentiert werden. Die CDU will sich nicht beteiligen.

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