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AIRPORT-COUNTDOWN: Noch 27 Tage MENSCHEN  IN  SCHÖNEFELD Justus Fiedler, Flughafenpfarrer

Wenn Justus Fiedler auf den neuen Flughafen blickt, dann sieht er mehr als bloß einen riesigen Stahlkasten, Rollbänder und kilometerlange Landebahnen. „Für mich ist das Ganze eine Begegnungsstätte, ein modernes Stadttor", sagt der 38-Jährige.

Wenn Justus Fiedler auf den neuen Flughafen blickt, dann sieht er mehr als bloß einen riesigen Stahlkasten, Rollbänder und kilometerlange Landebahnen. „Für mich ist das Ganze eine Begegnungsstätte, ein modernes Stadttor", sagt der 38-Jährige. Das liegt an seinem Beruf. Fiedler ist evangelischer Flughafenpfarrer am BER und wenn man so will, der göttliche Beistand im neuen Airportuniversum. „Die Lebenswelt Flughafen ist etwas Besonderes, ich freue mich unglaublich auf die Arbeit.“ Am 3. Juni wird Fiedler, der mit seiner Freundin in Pankow lebt, sein Büro beziehen. 40 Minuten braucht er mit der S-Bahn.

Fiedler ist ein moderner Wanderprediger. Aber nicht er kommt als Reisender zu den Menschen, sondern die Menschen als Reisende zu ihm. „Ich hoffe, dass so viele wie möglich die Gottesdienste besuchen“, sagt der Theologe, der in Rostock und Berlin studierte. Im Wechsel mit seinem katholischen Kollegen gestaltet er die Sonntagspredigten. Die Voraussetzungen sind bestens. Stolz ist der Bassist einer Rockband vor allem auf die neuen Räume. „Es gibt einen Raum der Stille, zwei Büros und eine Kapelle. Die Stimmung ist wunderbar feierlich.“ An der Gestaltung der Kapelle war der Geistliche beteiligt. Die gebrannten Ziegelsteine in der Kapelle waren seine Idee. Ob er schon ein Thema für die erste Predigt habe? Klar, es solle ums Reisen gehen. Neben den Predigten koordiniert Fiedler die Notfallseelsorge. So wie schon seit 2008 in Schönefeld und Tegel. Das heißt: Bei Notfällen muss er raus, um sich um Traumatisierte und Opfer zu kümmern. Als 2009 ein Rosinenbomber eine Bruchlandung machte, stand er den Angehörigen des schwerverletzten Piloten bei. „Meine Hoffnung ist natürlich, dass es am neuen Flughafen keine Vorfälle gibt. Aber wenn was passiert, sind wir da.“ Mit dem Priesterkragen unter der Warnweste. Jonas Breng

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