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Freundlichkeit, die begeistert. Melanie und Andreas Just im Ritz-Carlton.

© Cay Dobberke

Aktion der Berliner Hotellerie: Zum Sonderpreis ins Luxushotel

77 Hotels beteiligten sich an der Aktion „Erlebe Deine Stadt“. Ihre Gäste fühlten sich wie Touristen in der eigenen Stadt.

Zuerst lernte Melanie Just das Ritz-Carlton am Potsdamer Platz während einer beruflichen Schulung kennen, die Assistentin der Geschäftsleitung eines Autohauses fand das Luxushotel „faszinierend“ und dachte sich: Hier müsste ich mal übernachten. Also beteiligten sie und ihr Mann Andreas sich mehrmals an der Aktion „Erlebe Deine Stadt“, bei der Berliner und Brandenburger zum Sonderpreis in hiesigen Hotels übernachten können. „Im dritten Anlauf hat es funktioniert“, freuten sich beide am Sonntag – und sahen ihre Erwartungen noch übertroffen.

Neben der „gediegenen Gemütlichkeit“ lobten die Eheleute das Personal: Die Mitarbeiter seien „wahnsinnig serviceorientiert“ und strahlten eine „authentische Freundlichkeit“ aus, wie man sie selten erlebe.

Besonders im Gedächtnis blieb dem Paar ein verblüffender Trick des Barkeepers am Samstagabend. Dieser habe an Gästen gerochen, um den Duft von Parfum oder Rasierwasser zu erschnuppern, kurz nach persönlichen Vorlieben wie der bevorzugten Farbe gefragt – und auf dieser Grundlage einen bestimmten Cocktail vorgeschlagen. „Das hat erstaunlich gut geklappt.“

Außerdem seien die Betten im Zimmer „spektakulär, man schwebt wie auf einer Wolke“. Das Ehepaar nutzte auch den Wellnessbereich und besuchte erstmals das nahe gelegene neue Center „Mall of Berlin“. Melanie und Andreas Just stammen aus Tempelhof, zogen aber später nach Großbeeren. Überraschend fanden sie, dass „man sich wirklich plötzlich wie ein Tourist fühlt“.

Den Hotels geht es um Mundpropaganda

Fürs Ritz-Carlton hat sich die Beherbergung der Sondergäste wohl gelohnt, auch wenn diese mit 138 Euro für das Doppelzimmer inklusive Abendessen und Frühstück weniger als üblich zahlten. Aber die Hoffnung auf positive Mundpropaganda ist einer der Gründe, warum sich 77 Hotels an der fünften „Erlebe Deine Stadt“-Aktion der Tourismusgesellschaft Visit Berlin beteiligten und insgesamt 3300 Zimmer bereitstellten. Berliner sollen die Häuser weiterempfehlen – und Hotelketten setzen zusätzlich darauf, dass Teilnehmer der Marke bei eigenen Reisen treu bleiben.

Visit-Berlin-Sprecher Christian Tänzler hob das Rahmenprogramm in vielen Hotels hervor. Das Spektrum reichte von Hausführungen im „Palace“ am Europa-Center über einen Gratisbesuch im Kino Zoo-Palast für Gäste des „Plaza“ in der Knesebeckstraße bis zum Auftritt der „Berliner Tenöre“ im Moabiter Hotel Moa vor rund 200 Zuhörern.

Luxus für lau. Toralf und Kerstin Jacob hatten in einer Tagesspiegel-Verlosung eine Nacht im Hyatt gewonnen.
Luxus für lau. Toralf und Kerstin Jacob hatten in einer Tagesspiegel-Verlosung eine Nacht im Hyatt gewonnen.

© Cay Dobberke

Es muss nicht immer Kaviar sein. Petra Franzke und Michael Wessel fühlten sich wohl im NH Hotel Alexanderplatz (Vier Sterne).
Es muss nicht immer Kaviar sein. Petra Franzke und Michael Wessel fühlten sich wohl im NH Hotel Alexanderplatz (Vier Sterne).

© Cay Dobberke

Guter Service und moderne Zimmer

Im Grand Hyatt am Rande des Potsdamer Platzes gab es so etwas nicht, trotzdem zeigten sich Kerstin und Toralf Jacob aus Köpenick dort „total zufrieden und glücklich“. Die Technische Angestellte des Helmholtz-Zentrums und der Beamte hatten in einer Verlosung von Visit Berlin und dem Tagesspiegel eine Gratis-Übernachtung gewonnen. Beide lobten den „hervorragenden Service“ und die modernen Zimmer. Auf Ausflüge verzichteten sie wegen des schlechten Wetters und weil sie die Gegend um den Potsdamer Platz gut kennen; sie entspannten sich lieber im Wellnessbereich im achten Stock mit einer guten Aussicht in Richtung Tiergarten.

Tipps aus dem Freundeskreis erwiesen sich als richtig

Das NH Hotel Alexanderplatz an der Landsberger Allee ist kein Luxushotel, doch immerhin ein Vier-Sterne-Haus. Für Petra Franzke und Michael Wessel war es „wunderbar“ und passend. „Freunde haben uns viel über NH-Hotels in anderen Städten erzählt“, sagten die Bauingenieurin aus Marienfelde und der Polizist aus Lichtenrade. In einer Verlosung eines Radiosenders hatten auch sie eine Gratis-Übernachtung gewonnen und sparten so 118 Euro, die bei „Erlebe Deine Stadt“ sonst in der Kategorie Vier Sterne fällig werden.

Beide fanden das Personal sehr freundlich, genossen den Ausblick aus ihrem Zimmer in der sechsten Etage und erkundeten per Auto die Landsberger Allee. Ein Schwimmbad biete das Hotel leider nicht, „aber bei vier Sternen ist das in Ordnung“.

Beim Abendessen erläuterte ein Künstler seine im Speisesaal ausgestellten Werke, und die Gäste erfuhren auch etwas über die hauseigenen Bienenstöcke auf dem Dach – den Honig kann man als Souvenir kaufen. Außerdem wurde aus der Geschichte des Hauses erzählt, das früher als „NH Hotel Friedrichshain“ nicht so gut lief. Das änderte erst die Umbenennung nach dem Alexanderplatz. Nur manchmal sollen Kunden irritiert darüber sein, dass das Haus in Wahrheit zwei Straßenbahnstationen vom Alex entfernt steht.

„Bei unseren nächsten Reisen werden wir NH-Hotels suchen“, sagten Franzke und Wessel, „bei uns hat die Werbung gewirkt“.

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