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Berlin: Aktion gegen Schwarzfahr-Protest

S-Bahn und BVG setzen am Sonnabend mehr Kontrolleure ein

Die Berliner Verkehrsunternehmen wollen einer SchwarzfahrProtestaktion von Sozialverbänden am kommenden Sonnabend offensiv entgegentreten. Die Kontrollen würden an diesem Tag verstärkt, teilte die S-Bahn mit. Mit dem provokanten Aufruf zum Schwarzfahren will ein Bündnis aus sozialen Trägern, Hochschullehrern und Studenten am 10. Januar gegen die Streichung des Sozialtickets zum Jahresanfang protestieren.

„Wir werden die Kontrollen verstärken, wir sind der falsche Adressat für diesen Protest“, sagte S-Bahn-Sprecher Ingo Priegnitz am Dienstag. Der Wegfall der Sozialtickets sei eine Senatsentscheidung gewesen. Auch die BVG will Härte zeigen. „Diejenigen, die ohne Fahrausweis angetroffen werden, werden wie normale Schwarzfahrer behandelt“, sagte eine Sprecherin. Die BVG werde die Lage beobachten und am Samstag gegebenenfalls mehr Kontrollpersonal einsetzen.

Zum Bus- und Bahn-Fahren ohne Ticket hat der Trägerkreis „Recht auf Mobilität – Fahrt schwarz“ alle Berliner aufgerufen, die weniger als 700 Euro im Monat zur Verfügung haben. Die Kritik des Sozialbündnisses richtet sich in erster Linie gegen die Streichung des Sozialhilfe-Tickets. Es fiel zum Jahresende weg, nachdem der Senat rund 17 Millionen Euro Zuschüsse gestrichen hatte. Statt 20,40 Euro müssten Bedürftige zur Zeit 58,50 Euro für eine Monatskarte bezahlen.

Die Berliner Grünen halten den Protest für berechtigt. Während sich die Tarife für Busse und Bahnen seit 1990 verdoppelt hätten, seien die Parkgebühren mit wenigen Ausnahmen unverändert geblieben, sagte der verkehrspolitische Sprecher Michael Cramer am Dienstag. Er forderte die Verkehrsunternehmen auf, dem ungewöhnlichen Protest „angemessen“ zu begegnen, damit er nicht eskaliert. Die Schwarzfahr-Kampagne soll am Samstag zwischen 10 und 18 Uhr stattfinden. Bedürftigen will der Trägerkreis eventuell anfallende Bußgelder bei Fahrschein-Kontrollen ersetzen. Die genaue Planung will das Aktionsbündnis an diesem Mittwoch bekannt geben. dpa

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