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Schriftwart. Hardy Krüger (v.l.) und Dieter Hallervorden trugen sich ins Buch der Stadt ein, Klaus Wowereit freute sich.

© dpa

Aktion zur Europawahl: Hardy Krüger kämpft gegen Rechtsextremismus

Zur Europawahl fordert der Schauspieler Hardy Krüger einen engagierten Kampf gegen Rechte Gewalt und startet eine Städtetour. Dieter Hallervorden und andere Prominente unterstützen ihn.

Dieter Hallervorden schreibt flüssiger als Hardy Krüger, das konnte jeder sehen. Der Schauspieler Krüger konnte es sogar besonders gut sehen, er blickte dem Schauspieler Hallervorden über die Schulter, als der sich ins Goldene Buch der Stadt Berlin eintrug. 30 Sekunden nach Krüger.

Ansonsten aber war das Rote Rathaus am Freitag die Bühne von Hardy Krüger, dem internationalen Star. Wenn er über sein Projekt „Gemeinsam gegen Rechte Gewalt“ redet, braucht der 86-Jährige kein Drehbuch. Der Kampf gegen Neonazis, gegen die NPD und ihre Anhänger, das ist seit Jahrzehnten sein Thema.

Aber nun steht die Europawahl an, nun kann er eine alte Idee mit aktuellem Bezug verkünden. Zusammen mit Prominenten wie Hallervorden, aber auch dem Regisseur Hark Bohm und dem früheren TV-Journalisten Klaus Bednarz betreibt er eine Städtetour mit politischen Appellen. „Bürger, geht zur Wahl, wählt seriöse Parteien, damit die rechtsextremen Parteien möglichst wenig Prozente bekommen“, das ist sein Credo.

In Köln und Hamburg war er schon, Berlin war die dritte Station, drei weitere folgen noch. Hardy Krüger hatte die Idee zu dem Projekt, die prominenten Mitstreiter erhöhen den medialen Effekt. „Wenn die rechtsextremen Parteien im Europaparlament zusammenhalten und eine Macht bilden, ist das schrecklich“, sagt Krüger. „Wer das Trauma des Heimatverlusts erlebt hat, der soll sich zumindest in der Fremde wohlfühlen“, sagt Hallervorden.

Krüger präsentiert sich als jemand, der appelliert und mit der eigenen Biografie Sensibilität für fremdenfeindliche Entwicklungen einfordert. Dem Kind Hardy haben die Eltern Adolf Hitler als „Halbgott“ dargestellt, der 15-Jährige lernte vom Schauspieler Hans Söhnker, dass Hitler ein Verbrecher ist.

Aber auf Worte allein vertraut er nicht. Vereine oder Jugendeinrichtungen müssten Jugendliche einbinden, damit rechtsradikale Verführer keine Chance hätten. Er selbst arbeitet mit der Aussteiger-Organisation „Exit“ und der Amadeu-Antonio-Stiftung, die als Berater bei Auftritten wie dem in Berlin hilft – was angesichts der mitunter konfusen Präsentation von Krüger auch dringend nötig ist.

Dieter Hallervorden betonte mit feinem Lächeln, warum er froh ist, gerade an diesem Tag für die Verteidigung der Demokratie aufzutreten. Der 23. Mai ist ja ein besonderer Tag in der deutschen Geschichte. „Vor genau 65 Jahren“, sagte Hallervorden, „ist das Grundgesetz verabschiedet worden.“

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