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Berlin: Alex-Vision

Von Christian van Lessen Stellen wir uns den Alex vor. So, wie er in zehn, vielleicht 20 Jahren aussieht.

Von Christian van Lessen

Stellen wir uns den Alex vor. So, wie er in zehn, vielleicht 20 Jahren aussieht. Also mit den Neubauten, die uns bevorstehen. Nein, lieber nicht. Die Phantasie reicht kaum aus, das ganze Elend dieser Vision zu erfassen.

Die Älteren erinnern sich: Da sollten mal richtige Hochhäuser hin, mindestens im Dutzend. Jedes gestaffelt wie das rotbraune Hochhaus am Potsdamer Platz. Nur viel höher. Im Modell des Senats sieht der Kranz aus Wolkenkratzern, nun ja, eindrucksvoll aus. Wie die Skyline aus 150-Meter-Riesen aber wirklich aussehen wird, kriegen wir wohl nie zu Gesicht. Erstens, weil die Investoren noch immer nicht so scharf aufs hohe Bauen sind. Zweitens, weil der kleinlaut gewordene Senat schon froh ist, wenn sie wenigstens 30 Meter hohe Sockel bauen. Aus diesen Stümpfen, hofft der Senat, könnten die Hochhäuser wachsen, wenn es denn überhaupt wirtschaftlich zumutbar ist.

Ist schon merkwürdig, sich auf diese Art von hochfliegenden Plänen zu verabschieden; schon fordern die Grünen einen neuen Städtebau-Wettbewerb. Abgesehen davon: Für Investoren dürfte es höchst unwirtschaftlich sein, erst Stockwerke zu bauen, sie dann zu eröffnen, nach Jahren stillzulegen, um aus ihrer Mitte Bürotürme wachsen zu lassen.

Dürfen wir wirklich gespannt sein, wie es am Alex aussehen könnte? Hier ein Stumpf, dort ein Stumpf, hier ein Abbruchhaus, dort eine Freifläche, hier noch ein Stumpf, pardon Sockel, und hier wie dort vielleicht wirklich einmal eines der Hochhäuser? Berlin wird sich grämen, die Welt aber wird lachen.

Nein, das können, das wollen wir uns gar nicht vorstellen. Mal ehrlich: So schlecht sieht der Alex heute wirklich nicht aus.

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