zum Hauptinhalt

Berlin: Alice im Männerland

Für die einen ist sie die Männerhasserin, die verbissene Feministin. Für die anderen eine Ikone, die Galionsfigur der Frauenbewegung.

Für die einen ist sie die Männerhasserin, die verbissene Feministin. Für die anderen eine Ikone, die Galionsfigur der Frauenbewegung. Wohl keine andere Frau in Deutschland hat so viele Emotionen geschürt wie sie: Alice Schwarzer. Nun ist die Journalistin nach Berlin gekommen, um ihr neues Buch vorzustellen: „Alice im Männerland“, eine Zwischenbilanz ihrer feministischen Arbeit der letzten 30 Jahre. „Ohne Koketterie, ich bin ein klein wenig aufgeregt“, sagt die 59Jährige, als sie auf der Bühne des Tränenpalastes Platz nimmt. Dann greift sie zu ihrem Buch, liest Texte über den zweiten Golfkrieg, über Vergewaltigung und „die Feldbuschisierung“, eine Innenansicht über das Fernsehstreitgespräch mit Verona Feldbusch von 2001. Sie entschuldigt sich, dass es zu Anfang so ernst zugehe, sonst gebe es immer mehr zu lachen auf ihren Lesungen. „Aber so ist es nun mal.“ Das Publikum scheint es ihr zumindest nicht übel zu nehmen. Fast nur Frauen sind an diesem Abend gekommen, darunter auffällig viele unter 30 Jahren. Hier und da lässt sich aber auch ein Mann ausmachen. Der wird wenig später eine Alice Schwarzer erleben, die das Publikum mit ihrem Charme, ihrem Witz, ihrer Ernsthaftigkeit und Präsenz in den Bann zieht. Eine Frau, die sich wehrt, in Klischees gepresst zu werden: „Ich habe immer lieber gelacht als geweint. Und wie eine Hexe sah ich noch nie aus“, betont die 59-Jährige. Sie trage sogar selbst mal „high heels“. „Niemand will anderen den Spaß verderben.“ Nur die Würde solle man nicht verlieren. vv

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false