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Berlin: Alle Blätter fliegen hoch

„Paperwing Contest“ – das ist der Wettbewerb der Papierflugzeug-Bastler

Jubeln Kinder über den Flug bis an die Tafel, lächeln Papierfliegerexperten nur milde. Nein, mit den Faltern, die in der Schule durchs Klassenzimmer gleiten, haben ihre Konstruktionen nicht mehr viel gemein, obwohl sie auf den ersten Blick gar nicht so anders aussehen. Sie falten in der Alten Mensa der Technischen Universität (TU) schon mal Modelle, die sie in wochenlanger Arbeit zuvor ausgetüftelt hatten. Ohne theoretische Grundkenntnisse kommt man nicht aus, sagt etwa Pawel Piotrowski: „Wir haben den Kindergartenflieger nach neuen Erkenntnissen aus der Aerodynamik optimiert.“ Wie die meisten der knapp 50 Teilnehmer am Berliner „Paperwing Contest“ studiert der 22-Jährige Luft- und Raumfahrttechnik an der TU Berlin. Am Sonnabend findet der Deutschland-Entscheid im Flughafen Tempelhof statt – das WM-Finale ist am 6. Mai 2006 in Salzburg.

Etwa einen Monat hat sich Piotrowski auf den Wettbewerb vorbereitet und zusammen mit Kommilitonen in der Aerodynamikhalle der TU geprobt. Beim Wettbewerb wird in drei Disziplinen geflogen: Weiteste Strecke, längste Flugzeit und Kunstflug. Hilfsmittel wie Klebstoff oder Schere sind verboten. Nur ein Blatt dürfen die Teilnehmer benutzen und müssen ihre Flieger vor Ort basteln. Neben den Profis starten auch Anfänger wie der 13-jährige Kaleb Willoughby beim Papierflieger-Wettbewerb. Sein Vater hatte ihn extra früher aus der Schule abgeholt. Völlig überraschend gewann der Siebtklässler in den Vorrunden. Jetzt träumt er von einem Sieg im Deutschland-Finale – und davon, Flugzeugingenieur zu werden.

Das Deutschland-Finale im Papierflieger-Wettbewerb findet am Samstag, dem 29. April, im Flughafen Tempelhof statt. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. Infos unter www.redbullpaperwings.com

Johannes Edelhoff

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