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Berlin: Alle Opfer waren sofort tot

BERLIN .Die sieben Opfer der Explosionskatastrophe in Steglitz wurden von den Trümmern des einstürzenden Hauses erschlagen und waren sofort tot.

BERLIN .Die sieben Opfer der Explosionskatastrophe in Steglitz wurden von den Trümmern des einstürzenden Hauses erschlagen und waren sofort tot.Das ergab die Obduktion der Leichen.Inzwischen konnten alle Toten zweifelsfrei identifiziert werden.Neben dem 13jährigen Schüler Sven T.starben ein 66jähriges Ehepaar, ein 70 Jahre alter Mann sowie eine 68jährige Frau mit ihren 38 und 46 Jahre alten Töchtern.Nach wie vor ist die Ursache des Unglücks nicht geklärt.Es wird jedoch weiterhin eine Gasexplosion im Keller des viergeschossigen Nachkriegsbaus vermutet.

Die 46jährige Frau, die mit ihrer Mutter und Schwester in den Trümmern starb, war erst kurz nach 5 Uhr nach Hause gekommen.Die Frau war als Zeitungsauträgerin sehr früh aufgestanden.Gegen 5 Uhr hatte sie ihre Runde beendet und hatte sich anschließend noch einmal Schlafen gelegt.

Nach über 50 Stunden hat die Feuerwehr gestern gegen 16.30 Uhr ihre Bergungs- und Aufräumungsarbeiten an der Unglücksstelle beendet.Auch das Technische Hilfswerk und die Polizei zogen ab.Bereits am morgen hatten die letzten Helfer des Roten Kreuzes die Lepsiusstraße verlassen.Zuvor hatten noch Brandspezialisten der Kriminalpolizei und Fachleute des Technischen Überwachungs-Vereins (TÜV) im freigelegten Keller des eingestürzten Hauses die recht gut erhalteten Gasversorgungsleitungen untersucht.

Wie berichtet, wurden sämtliche aus dem Schutt geborgenen Gasthermen, -zähler und -rohre von der Kriminalpolizei sichergestellt und werden auf Spuren untersucht, die auf Hinweise auf die Ursache geben können.Mit einem "kurzfristigen Ergebnis der recht umfangreichen Untersuchungen" sei aber nicht zu rechnen, dämpfte die Kripo gestern während einer Pressekonferenz die Hoffnungen.In über 70 Kisten sammelte die Polizei die in den Trümmern gefunden persönlichen Gegenstände der Mieter.Die Fundstücke werden im Kripogebäude an der Keithstraße aufbewahrt.

Betroffen äußerte sich Landesbranddirektor Albrecht Broemme, daß es nicht möglich gewesen sei, mehr Verunglückte lebend zu retten.Prinzipiell hätten die Opfer gute Überlebenschancen gehabt, wenn sie in einem der zahlreichen Hohlräume, die sich in den Trümmern gebildete hatten, gelegen hätten, sagte Broemme.Der 33jährige Hausbewohner, der wenige Stunden nach dem Einsturz nahezu unverletzt gerettet worden war, habe sein Leben einem solchen Hohlraum zu verdanken.

Die Mieter in den Nachbargebäuden der Lepsiusstraße 57 können wieder in ihre Wohnungen zurückkehren.Die Überprüfung der Häuser Lepsiusstraße 59 sowie Zimmermannstraße 23/24 durch die Bauaufsicht des Bezirksamtes habe keine Beeinträchtigung ihrer Standsicherheit ergeben.Durch die Detonation seien zwar Risse im Mauerwerk und Putz entstanden.Aber Plomben, die bereits am Dienstag angebracht worden waren, zeigten bisher keine Veränderungen an, teilte der Steglitzer Baustadtrat Norbert Kopp gestern mit.Allerdings müssen sämtliche Gasgeräte in den Häusern überprüft werden.Zudem wurde die Auflage erteilt, daß der Schornsteinfeger alle Schornsteine und die dazugehörigen Anschlüsse kontrollieren muß.Der zum Hof gelegene Lift des Hauses Zimmermannstraße 24 bleibt auf Anweisung der Bauaufsicht vorläufig gesperrt.

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